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Malle Babbe

Frans Hals

Malle Babbe

Frans Hals
  • Datum: 1633 - 1635
  • Stilrichtung: Barock
  • Genres: Portrait, Tronie
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 64 x 75 cm
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Die Malle Babbe (dt.: „Die verrückte Barbara“) ist ein Gemälde des holländischen Malers Frans Hals, das um 1633 bis 1635 entstand. Es hängt heute in der Berliner Gemäldegalerie und ist im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Es ist zudem unter den Namen Hille Bobbe und Hexe von Haarlem bekannt.


Das 75 × 64 cm große Gemälde zeigt ein Brustbildnis einer alten, lachenden Frau, die an der Ecke eines Tisches sitzt. Mit der rechten Hand hält die Frau den Griff eines Bierkruges. Der Metallkrug mit einem offenen Deckel steht auf der in der unteren rechten gerade noch erkennbaren Ecke eines Holztisches. Der Betrachter sieht die Vorderseite des Kruges mit einer nicht genauer zu erkennenden Spiegelung sowie die Innenseite des aufgeklappten Deckels. Auf der linken Schulter der Frau sitzt eine Eule einer nicht genauer zu bestimmenden Art, deren Blickrichtung zum Bildbetrachter weist, während ihr Körper so gedreht ist, dass der rechte Flügel erkennbar ist.


Die gemalte Frau trägt ein Gewand aus braunem Stoff ohne auffällige Verzierungen. Dieser ist durch eine angedeutete weiße Schürze an den Hüften abgebunden. Auf dem Kopf hat sie eine weiße Haube und der Hals ist von einem breiten weißen, zerknitterten Kragen verdeckt, der bis zum Brustansatz reicht. Diese Kleidung entspricht vor allem der Mode der 1630er-Jahre, die sich als Alltags- und Arbeitskleidung allerdings auch in den darauf folgenden Jahrzehnten finden ließ. Die Frau sitzt mit der Körpervorderseite in einer leichten Schräge parallel zum Tisch und ist auf den rechten Ellenbogen aufgestützt. In dieser Haltung ist ihr Kopf so verdreht, dass sie zum rechten Bildrand bzw. in die linke untere Ecke schaut; was sie anschaut bleibt für den Betrachter verborgen. Das gesamte Gesicht ist zu einem breiten Lachen mit leicht geöffnetem Mund und zusammengekniffenen Augen verzerrt und in dieser Grimasse erstarrt.


Durch die Anordnung der Eule, der Frau und des Bierkruges entsteht eine sehr strenge Bilddiagonale von der rechten oberen Ecke zur linken unteren. Diese wird durch die Blickrichtung der Alten aufgelöst, die eine kreuzende Diagonale ergibt. Die Beleuchtung des Bildes erfolgt leicht nach links versetzt von vorn und wird vor allem durch die Spiegelungen an dem Krug und in der rechten Gesichtshälfte der Frau sowie durch die Schatten auf der rechten Gesichtshälfte, der vom Krug beschatteten Brustseite sowie dem Rücken der Frau betont. Als Farben herrschen vor allem dunkle Braun- und Grautöne vor.


Besondere Bedeutung erlangte das Bild durch die Malweise, die für die Arbeiten des 17. Jahrhunderts untypisch ist und in ihrer stilistischen Ausführung eher an die Impressionisten des 19. Jahrhunderts erinnert. Das Bild wurde mit kurzen, sehr kräftigen Pinselstrichen gemalt und lässt die für seine Zeit typischen feinen Ausführungen von Details vermissen. Einzelne Aspekte wie etwa die Schleife der Schürze wirken durch nur wenige Pinselstriche flüchtig und schnell eingefügt, wodurch das Bild auf den Betrachter sehr dynamisch und lebendig wirkt.


Die Namensgebung des Gemäldes variiert in der Literatur zwischen dem heute anerkannten Namen Malle Babbe und dem als ungültig zu betrachtenden Namen Hille Bobbe. So ist die Malle Babbe bis in das mittlere 19. Jahrhundert als Hille Bobbe bezeichnet und bekannt geworden.


Dies rührte von einer fehlerhaften Abschrift der Namensbezeichnung auf einem Teil des inneren Keilrahmens, der im 17. oder frühen 18. Jahrhundert dort eingebracht wurde. Dieser ist beschriftet mit Malle Babbe van Haerlem … Fr[a]ns Hals, statt Malle Babbe wurde allerdings Hille Bobbe gelesen und das Bild mit diesem Namen benannt. Erst durch die Veröffentlichungen von Théophile Thoré unter dem Synonym Willem Bürger 1868 und 1869 über Frans Hals und vor allem über die Malle Babbe wurde der Fehler aufgeklärt. Von wem die Beschriftung stammt, ist unbekannt, Frans Hals hat das Bild weder signiert noch beschriftet oder datiert.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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