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Frank Stella

Frank Stella

Frank Stella

Frank Stella (* 12. Mai 1936 in Malden, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Maler, Bildhauer und Objektkünstler. Er zählt zu den Vertretern der Analytischen Malerei, des Hard Edge und der Farbfeldmalerei.


Frank Stella besuchte von 1950 bis 1954 die Phillips Academy Highschool in Andover, wo er Bekanntschaft mit dem minimalistischen Bildhauer Carl Andre und dem Filmemacher Hollis Frampton machte. Nach seinem Schulabschluss studierte er von 1954 bis 1958 Geschichte an der Princeton University in New Jersey; nebenher belegte er Malkurse bei William C. Seitz und Stephen Greene. Nach seiner Graduierung als Bachelor in Geschichte zog er 1958 nach New York. 1961 heiratete er die Kunsthistorikerin und Kritikerin Barbara Rose.


Ausgehend vom ungezwungenen Duktus des Action Paintings und der abstrakten Expressionisten um Jackson Pollock oder Franz Kline suchte Stella eine „ruhigere“, meditativere Bildsprache, die er bald in den Farbflächen Barnett Newmans und in den so genannten Target Paintings von Jasper Johns fand. Besonders beeindruckt von Mark Rothko, gelangte er in der Folge zu einer immer stärkeren Geometrisierung der Form und zur Reduzierung der Farbe.


Öffentliches Aufsehen erreichte Stella durch seine provokante Thematisierung und Rezeption nationalsozialistischer Versatzstücke mit prekären Titeln wie Arbeit macht frei (1958), dem Eingangsmotto des Konzentrationslagers Auschwitz oder Die Fahne Hoch! (1959), benannt nach der ersten Strophe des Horst-Wessel-Lieds. Stella verwendete in diesen Arbeiten, die er Black Paintings nannte, eine ähnliche Geometrie, wie sie in der Symbolik des Terrorregimes vorkam, vermied durch den Verzicht auf Farbigkeit allerdings Assoziationsmöglichkeiten. 1959 wurde der progressive Galerist Leo Castelli auf den jungen Stella aufmerksam und nahm ihn in seinen Katalog auf. 1960 folgte die erste Einzelausstellung in der „Leo Castelli Gallery“ in New York.


Ab 1960 begann Stella mit beliebig geformten Bildträgern zu experimentieren, auf denen er – im Gegensatz zu der 1958 entstandenen Reihe der Black Paintings – regelmäßige, nun von Weißraum unterbrochene, farbige Linien anordnete. Dabei überwand er das „klassische“ Bildformat. Diese Serie bezeichnete er als Shaped Canvases, also als „geformte Leinwände“, weil sie das traditionelle rechtwinklige Leinwandformat ignorierte und die scheinbare Begrenzung der zweidimensionalen Malerei durch die Komponente des Raumes aufhob. Mit dieser neuartigen und ungewohnten Verschmelzung von Malerei und Skulptur wurde er zum Mitbegründer einer neuen Kunstauffassung. Neben einer breiter gefächerten Farbpalette arbeitete er in den Folgejahren mit L-, N-, U- und T-förmigen Anordnungen, bis er zu gänzlich unregelmäßigen, kurvenreichen Anordnungen gelangte, den so genannten Irregular Polygons (ab 1965). Von 1967 bis 1971 entstand die Protractor Series (Protractor=Winkelmesser). Hier arbeitete Stella mit halbkreisförmigen, farblich gefächerten Anordnungen, die an Farbkreise erinnern. 1961, während seiner ersten Europareise, hatte Stella seine erste europäische Einzelausstellung in der „Galerie Lawrence“ in Paris. Zusammen mit Henry Geldzahler unternahm er 1963 eine Reise nach Persien.


Zeitweise kehrte Stella Ende der 1960er Jahre wieder zurück zu den Beschränkungen des quadratischen Formats und experimentierte in Werken wie beispielsweise Sunset Beach (1967) mit spektral arrangierten Farbflächen, um eine optische Tiefenwirkung zu erreichen. Dabei ähnelte er in der Bildsprache seinem älteren Zeitgenossen Kenneth Noland. Ende der 1960er entstanden mit der Serie Gemini (1967) auch erste Lithografien. In einigen dieser Arbeiten verwendete er Aluminium- und Kupferfarben. In der Zusammenarbeit mit Merce Cunningham entwarf Stella Bühnendekorationen. 1968 nahm er an der 4. documenta in Kassel teil; 1970 folgte eine erste Retrospektive im Museum of Modern Art.

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