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Das Begräbnis der Sardine

Francisco de Goya

Das Begräbnis der Sardine

Francisco de Goya
  • Originaltitel: El Entierro de la Sardina (Corpus Christi Festival el miércoles de Ceniza)
  • Datum: 1812 - 1814
  • Stilrichtung: Romantik
  • Genres: Genremalerei
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 60 x 82 cm
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Das Begräbnis der Sardine (El entierro de la sardina) ist der Titel eines Gemäldes von Francisco de Goya. Es zeigt das gleichnamige Madrider Karnevalsfest am Aschermittwoch als grotesken Totentanz. Das Kabinettstück befindet sich im Besitz der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando in Madrid.


Das im Hochformat angelegte Ölgemälde auf Holz mit den Abmessungen 82,5 × 62 cm zeigt eine Tanzszene inmitten des turbulenten Volksfestes Entierro de la sardina, das alljährlich in Form einer rituellen Bestattung einer Sardine stattfindet und symbolisch das Ende der Karnevals- und den Beginn der Fastenzeit anzeigt.


Die Bildmitte zeigt eine ausgelassen tanzende Personengruppe aus zwei weißgekleideten Frauengestalten und einer dunkleren männlichen Figur in langen Gewändern gemeinsam vor einem dunklen, fast schwarzen Banner, auf dem ein groteskes Narrengesicht grinst. Das Narrenbanner, das von einer schwarzgekleideten Figur mit schwarzem Hut schräg in die Höhe gehalten wird, dominiert das Werk auf optischer Mitte. Die beiden hellen Frauenfiguren sind malerisch präzise ausgearbeitet und heben sich farblich deutlich vom Bildhintergrund ab, der in abgetönten Farben angelegt wurde. Beide Frauen haben weißgeschminkte Gesichter und rote Tupfer auf den Wangen, ihre Häupter sind bekränzt – es könnten auch starre Masken sein, die sie tragen. Hinter der linken Frauenfigur, die scheinbar vergnügt ihre Arme zum Himmel reckt, folgt eine dunkle Teufelsfigur, die in eine Art Pelz mit gehörnter Kapuze gehüllt ist. Die Gestalt trägt eine totenkopfähnliche Maske und scheint sich synchron zu der Tänzerin zu bewegen. Dem gehörnten Teufel folgt gegen den Uhrzeigersinn ein Picador mit schwarzem, breitkrempigem Hut, dessen Spieß in Richtung des Unterleibs des tanzenden Mädchens deutet. Sämtliche Figuren führen eine Art Rundtanz auf, bei dem es sich um eine Jota handeln könnte.


Aus dem linken Bildrand stürmt eine dunkle Bärengestalt mit Klauen bewehrten Pranken und aufgerissenem Maul auf die Tanzgruppe zu. Im Vordergrund, am unteren Bildrand, sitzen zwei Paare, die sich in den Armen halten und dem bunten Treiben zuschauen, am rechten unteren Bildrand sitzt eine weitere einzelne Figur, die das angedeutete Rund, das die Tanzgruppe umgibt, optisch abschließt. Der Bär, die Teufelsfigur, der Bannerträger und der rechte Tänzer bilden ein gedachtes Dreieck in Schwarztönen, das einen Hell-Dunkel-Kontrast zu den Tänzerinnen bildet.


Die drängende Menschenmenge im Hintergrund ist dagegen nur mit fast lasierend flüchtigen Strichen angedeutet und vom Künstler mit weißen Lichtern und schwarzen oder roten Akzenten versehen worden, die Fahnen oder Kopfbedeckungen wie Schleier, Hauben und Hüte vermuten lassen. Entgegen seiner sonstigen Detailtreue verzichtete Goya dabei weitgehend auf ausgearbeitete Darstellungen. Die meisten Gestalten, darunter einige Kinder, tragen Masken, manche klatschen in die Hände und bewegen sich scheinbar rhythmisch zum Geschehen im Vordergrund. Den Hintergrund bildet blauer Himmel, der von einer weißen Wolkenwand unterbrochen wird, die den Übergang zu der Menschenmenge bildet. Der gedachte Horizont, etwa auf Bildmitte, ist nach rechts abfallend. Vor dem Himmel ragt auf dem linken Drittel ein Baum bis über den oberen Bildrand hinaus; am linken und rechten Bildrand finden sich weitere mit flüchtig geschwungenen Pinselstrichen angedeutete Bäume. Das von links einfallende Licht lässt späte Nachmittags- oder beginnende Abendstunden vermuten: Der Beginn des Sardinenfestes ist meistens der Dienstagabend vor Aschermittwoch. Insgesamt besitzt das Gemälde eine „erdige“ Grundstimmung, in der abgedunkelte Grün-, Braun- und Terrakottatöne vorherrschen. Seit seinen Szenen der napoleonischen Kriege (vgl. Die Erschießung der Aufständischen) reduzierte Goya die „Schönfarbigkeit“ seiner früheren Genrebilder und setzte vermehrt Hell-Dunkel-Kontraste und bräunlich-graue Töne abseits des klassizistischen Schönheitsideals ein.

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