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Edward Steichen

Édouard Jean Steichen

Edward Jean Steichen (* 27. März 1879 in Béiweng, Großherzogtum Luxemburg als Eduard Jean Steichen; † 25. März 1973 in West Redding, Connecticut) nahm als Künstler, Fotograf und Kurator erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Fotografie und den Kunsttransfer zwischen Europa und den USA in der frühen Moderne. Mit The Family of Man konzipierte Steichen die einflussreichste Ausstellung in der Geschichte der Fotografie.


Eduard Jean Steichen wurde 1879 in Béiweng in Luxemburg als erstes Kind von Marie Kemp (1854–1933) und Jean-Pierre Steichen (1854–1944) geboren. 1880 wanderte Jean-Pierre Steichen in die USA aus. Marie Steichen folgte im Januar 1881 mit ihrem Sohn. In diese Zeit fiel vermutlich auch die Anglisierung seines Vornamens zu Edward, da auch die Mutter bei der Auswanderung ihren Namen zu Mary Kemp Steichen anglisierte. Die Familie zog über Chicago weiter in die Bergbaustadt Hancock in Michigan. Als zweites Kind wurde 1883 die Tochter Lilian geboren (1883–1977). Mary Kemp Steichen arbeitete zunächst als Schneiderin und eröffnete dann ein Geschäft als Hutmacherin mit bis zu zehn Angestellten. Jean-Pierre Steichen bewirtschaftete einen Garten mit dem Anbau von Obst und Gemüse. In den Jahren 1888 bis 1894 besuchte Edward das Pio Nono College Internat in St. Francis, Wisconsin. 1889 zog die Familie nach Milwaukee um.


1903 heirateten Edward Steichen und die Musikerin Clara Smith (1875–1952). 1904 wurde die Tochter Mary (1904–1998) geboren, 1908 folgte als zweites Kind Kate Rodina (1908–1988). Das Ehepaar trennte sich 1914, die Scheidung wurde 1921 ausgesprochen. 1923 ehelichte Steichen die Schauspielerin und Fotografin Dana Desboro Glover (1894–1957). Nach Danas Tod heiratete Edward 1960 Joanna Taub (1933–2010).


Edward Steichen starb am 25. März 1973 in West Redding, Connecticut.


Edward Steichen reiste 1893 als 14-jähriger zur Weltausstellung in Chicago. Kurz darauf kaufte er eine Kamera und erlernte das Fotografieren in Eigenregie. 1894 begann Edward eine Ausbildung in der Setzerei, danach in der Design-Abteilung bei der American Fine Art Company in Milwaukee. Das Unternehmen entwarf Gebrauchsgrafik für den amerikanischen Markt. Erste Erfahrungen mit Design hatte Edward bereits vor seiner Ausbildung gemacht: Für den Salon seiner Mutter entwarf er Werbeposter, Schaufenster und Hüte. Steichens grundlegende Wertschätzung für Mittel und Nutzen des graphischen Kunstgewerbes wurden hier gelegt. Der Erfolg stellte sich rasch ein: 1897 wurde Steichen mit dem Preis der National Education Association für die Gestaltung eines Briefumschlages ausgezeichnet.


Noch während der Ausbildung gründete Steichen 1896 gemeinsam mit Freunden die Milwaukee Art Students League. Steichen engagierte sich in der ersten professionellen Kunstvereinigung in Milwaukee als Präsident für die Interessen der jungen Künstler. 1899 reichte Steichen drei Fotografien für den Second Philadelphia Salon ein. Die Juroren Gertrude Käsebier, Fred Holland Day und Clarence H. White nahmen seine Arbeiten an. Vor allem Portrait Study (1898), Steichens fotografisches Selbstbildnis als junger Künstler, erregte in der Ausstellung und anschließend international Aufsehen. Auf Clarence Whites Rat hin reichte Steichen zehn Fotografien für den Chicagoer Salon 1900 ein. Zwei seiner Arbeiten wurden dort ausgestellt. Stilistisch war Steichen bereits in seinem Frühwerk vielseitig, vor allem jedoch dem Piktorialismus verbunden.


Ausgestattet mit einem Empfehlungsschreiben von Clarence H. White lernte Steichen 1900 in New York Alfred Stieglitz kennen. Dieser kaufte drei Arbeiten des jungen Fotografen. Steichen reiste von New York weiter zu seinem ersten Aufenthalt in Europa. Für kurze Zeit studierte er an der Académie Julian in Paris. Er besuchte die Pariser Weltausstellung, den Louvre und begeisterte sich für die Werke von Auguste Rodin. Steichen fuhr nach Wien, nahm in London Kontakt zu Fred Holland Day auf. Day übernahm 21 Arbeiten von Steichen in die Ausstellung The New School of American Photographie. Die Schau erregte große Aufmerksamkeit, Steichens Portrait Study (1898) wurde kontrovers diskutiert. 1901 zeigte Day The New School of American Photographie in einer veränderten Version in Paris, mit einer noch größeren Anzahl von Steichens Fotografien. Steichen wurde zum „international gefeierten Wunderkind der Fotografie“. Zeitgleich stellte Steichen in Paris auch ein Gemälde aus: Sein Porträt von Fred Holland Day wurde beim Salon de 1901 der Societé des Beaux Arts angenommen.

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