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Nacht in Saint-Cloud

Edvard Munch

Nacht in Saint-Cloud

Edvard Munch
  • Originaltitel: Natt i St. Cloud
  • Datum: 1890; France  
  • Stilrichtung: Expressionismus
  • Periode: European period
  • Genres: Genremalerei
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 64,5 x 54 cm
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Nacht in Saint-Cloud (norwegisch: Natt i Saint-Cloud; oft auch Nacht in St. Cloud, norwegisch: Natt i St. Cloud) ist ein Gemälde des norwegischen Malers Edvard Munch. Es entstand 1890 in der französischen Ortschaft Saint-Cloud und zeigt einen Mann, der von seinem Zimmer aus auf die nächtliche Seine blickt. Durch Motiv und Farbgebung ruft das Bild ein Gefühl von Melancholie hervor. In Munchs Werk nimmt es eine Schlüsselstellung im Übergang zum Symbolismus ein.


Ein Mann mit Zylinder sitzt des Nachts in seinem Zimmer am Fenster und blickt hinaus auf einen Fluss. Die kontrastreichen vertikalen und horizontalen Achsen des Bildes strukturieren den Raum. Sie verleihen dem Zimmer einen Anschein von Weite, wozu auch die ganz an den Rand gedrängte Figur und der als Repoussoir eingesetzte Vorhang am linken Bildrand beitragen. Auf der rechten Seite sind die Umrisse eines Tisches auszumachen. Im Zimmer herrschen dunkle Blau- und Violettfarbtöne vor. Einzelne gelbe, orange und rötliche Farbflecken sind – mit Ausnahme einer glimmenden Zigarette – nur draußen auszumachen. Der Vollmond überzieht Couch und Boden mit einem fahlen, hellblauen Licht. Er wirft den Schatten eines doppelten Fensterkreuzes in den leeren Raum. Die hängende Schirmlampe ist ausgeschaltet.


Für Dieter Buchhart drückt Nacht in Saint-Cloud eine Melancholie „zwischen Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und depressiver Verstimmung“ aus, die Munchs eigene Gefühlswelt nach dem Tod seines Vaters widerspiegelt. Die Leere des Raumes, die Finsternis, die Auflösung der männlichen Gestalt im Dunkel der Nacht, die durch das Mondlicht ins Zimmer geworfene Kreuzform – dies alles seien Symbole für „Tod, Trauer und Einsamkeit“. Der Innenraum dient als Spiegel der menschlichen Seele, die durch das Fenster von der Außenwelt abgegrenzt wird. Eine solche durch ein Fenster symbolisierte Trennung zwischen Innen- und Außenwelt findet sich wiederholt in Munchs Werk, so etwa auch in Der Kuss oder Das kranke Kind. Ulrich Bischoff beschreibt den Innenraum als ein „Gefängnis“, einen „gläsernen Käfig“, in dem die Menschen sitzen wie in einem Aquarium. Das Bild führe dem Betrachter vor Augen, wie sich „die Existenz des Menschen in seiner Eingeschlossenheit vollzieht“. Die melancholische und besinnliche Stimmung des Bildes entsteht für Tone Skedsmo und Arne Eggum aus dem Kontrast zwischen innerer Wirklichkeit und äußerer Welt. Der Mann am Fenster scheine sich außerhalb von Zeit und Raum zu befinden, doch gleichzeitig steht er unter dem Eindruck seiner Erinnerungsbilder, die auf seine Umgebung einwirken. Der Tod werde zum ersten Mal in Munchs Werk als ein geistig leerer Raum dargestellt.


Hans Dieter Huber beschreibt Nacht in Saint-Cloud als „Übergang zu einem synthetischen Symbolismus“ in Munchs Werk. Die Natur werde nicht länger wiedergegeben, wie sie ist, sondern zum Spiegelbild der inneren Stimmung gemacht. Die Kunst solle im Betrachter dieselben Emotionen auslösen wie im Künstler. Die abgebildete Person verschmelze beinahe mit der Dunkelheit des Raumes: „Er ist eins mit dem Zimmer und eins mit seiner Einsamkeit“. Der Vorhang scheine die Szenerie zuzudecken und „Schweigen über die Einsamkeit des Melancholikers“ auszubreiten. Die Figur wird für Alf Bøe zur direkten Verkörperung der intensiven melancholischen Stimmung des Bildes. Laut Reinhold Heller handelt es sich bei der Darstellung der in ihre Betrachtung versunkenen Figur in der bläulichen Atmosphäre des Todes sowohl um eine symbolische Darstellung des Todes von Munchs Vater als auch um eine symbolische Darstellung der eigenen Schwermut im Winter 1890. Die Farbwahl des Gemäldes stehe unter dem Einfluss des Physiologen Charles Henry, der in seinem Farbkreis den dominierenden blauen und violettgrünen Farben eine depressive und melancholische Wirkung zugeschrieben hat. Bischoff sieht eine stilistische Nähe des Gemäldes zu den Nocturnes von James McNeill Whistler, in denen sich das Bildmotiv im Nebel auflöst. Rodolphe Rapetti weist allerdings darauf hin, dass Munch Whistlers Nocturnes kaum vorab gesehen haben konnte und verweist auf den kompositorischen Einfluss der Interieurs von Edgar Degas.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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