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Gerard Sekoto

Gerard Sekoto

Jan Gerard Sekoto (* 9. Dezember 1913 in Botshabelo, Südafrika; † 20. März 1993 in Nogent-sur-Marne, Frankreich) war ein südafrikanischer Maler und Musiker. Er war der erste schwarze südafrikanische Maler, der international Erfolg hatte. Sein Stil wird als sozialer Realismus beschrieben.


Sekoto wurde als Sohn des evangelischen Missionars und Lehrers Andreas Sekoto und seiner Frau Anne in Botshabelo bei Middelburg im damaligen East Transvaal geboren. Er wuchs auf der Wonderhoek Farm auf und besuchte ab 1930 das anglikanische Grace Dieu Diocesan Training College bei Pietersburg (heute Polokwane), wo er eine kunstorientierte Lehrerausbildung erhielt. Hier lernte er auch den Künstler Ernest Mancoba kennen, mit dem ihn eine lange Freundschaft verband.


Sekoto unterrichtete vier Jahre an der Khaiso Secondary School in Seshego nahe Pietersburg. 1938 belegte er den zweiten Platz in einem Malwettbewerb der University Fort Hare und zog nach Johannesburg in den Stadtteil Sophiatown, um dort als Maler zu arbeiten. Der Lehrer Roger Castle, ein Geistlicher, unterstützte ihn dabei.


1939 hatte er seine erste Gruppenausstellung in der Johannesburger Gainsborough Gallery; im Folgejahr war es die Johannesburg Art Gallery, die von ihm und damit erstmals von einem Schwarzen ein Bild erwarb, das Gemälde Yellow Houses, auch Yellow Houses, a street in Sophiatown. 1942 zog Sekoto nach Kapstadt in den District Six, drei Jahre später nach Eastwood in Pretoria. Dort entstand auch sein Bild Song of the Pick, das eine Reihe schwarzer Arbeiter und einen weißen Aufseher darstellt. In den 1940er Jahren stellte Sekoto meist Personen und Szenen der südafrikanischen Townships dar. Er verkaufte viele seiner Bilder und hatte mehrere Einzelausstellungen.


1947 emigrierte Sekoto nach Paris, das er als „Mekka der Kunst“ sah. Anfangs musste er als Pianist und Sänger in Nachtclubs sein Auskommen sichern; unter anderem spielte er Jazz und sang Spirituals. 1948 fand das in der Tate Gallery ausgestellte Bild Sixpence a Door die Bewunderung von Elizabeth Bowes-Lyon, der Mutter der späteren Königin Elizabeth II. 1949 musste Sekoto wegen Halluzinationen einige Zeit in einer Klinik verbringen. Dort schuf er Porträts von Mitpatienten, die deren seelische Krankheiten widerspiegeln. Nach seiner Entlassung begann er eine Beziehung mit Marthe Baillon, die bis zu ihrem Tod im Jahre 1976 andauerte. Baillon war 19 Jahre älter und unter ihrem Mädchennamen Henneberg von 1911 bis 1920 durch einen Briefwechsel mit Rainer Maria Rilke hervorgetreten. Sekotos Vormieter im Haus Baillons war der US-amerikanische Schriftsteller James Baldwin. Zwischen 1956 und 1960 wurden einige seiner Kompositionen in Les Editions Musicales veröffentlicht. 1966 zog Sekoto mit seinem brasilianischen Malerkollegen Tiberio Wilson (1923–2005) in den Senegal, auf Einladung des senegalesischen Präsidenten und Dichters Léopold Senghor. Anfangs lebten sie in Dakar, dann in der Region Casamance. Aufgrund einer Erkrankung seiner Lebensgefährtin kehrte Sekoto 1967 nach Paris zurück. Zwei Jahre später schrieb er eine Autobiografie, die in der Zeitschrift Présence Africaine abgedruckt wurde. Um 1970 nahmen seine Bilder zunehmend politischen Charakter an. 1971 hatte er in Paris eine Ausstellung zusammen mit dem Südafrikaner Louis Maurice, mit dem er schon 1944 in Kapstadt ausgestellt hatte. Auch in Stockholm, Venedig, Washington, D.C., im Senegal und in Südafrika fanden Ausstellungen mit Sekotos Werken statt. Anschließend geriet sein Werk jedoch in Vergessenheit.

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