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Dorothea Lange

Dorothea Margaretta Nutzhorn

Dorothea Lange (* 26. Mai 1895 als Dorothea Margaretta Nutzhorn in Hoboken, New Jersey; † 11. Oktober 1965 in San Francisco, Kalifornien) war eine US-amerikanische Fotografin. Sie gilt als Mitbegründerin der Dokumentarfotografie.


Lange wurde als erstes Kind einer deutschstämmigen Einwandererfamilie der zweiten Generation geboren. Ihre Eltern waren Joanna Caroline „Joan“ (geb. Lange) und Heinrich Martin „Henry“ Nutzhorn. Ihr Bruder Henry Martin Nutzhorn wurde 1901 geboren.


1902, im Alter von sieben Jahren, erkrankte sie an Poliomyelitis. Infolgedessen wurden ihr rechtes Bein und der Fuß in Mitleidenschaft gezogen. Eine lebenslange Gehbehinderung durch Hinken war die Folge. Die Kinder in der Nachbarschaft spotteten über sie, und selbst ihre Mutter schämte sich wegen dieser Behinderung.


1907 verließ ihr Vater, den sie danach nie wieder sah, die Familie. Sie verdrängte ihn aus ihrem Bewusstsein und sprach später selbst mit ihren Kindern nie über ihn. Ihre Mutter ging die neue Herausforderung recht pragmatisch an: Um Kosten zu sparen, zogen sie zur Großmutter Sophie Lange und Großtante Caroline. Langes Mutter fand in der New York Public Library in der Lower East Side von Manhattan eine Anstellung als Bibliothekarin, die die Familie ernährte. Dorothea Lange wurde an einer öffentlichen Schule in New York angemeldet, die in einem fast ausschließlich von jüdischen Neueinwanderern bewohnten Stadtteil lag. Als einzige nichtjüdische Schülerin befand sich Dorothea Lange in einer Außenseiterposition. Den schulischen Anforderungen nicht gewachsen, verlor sie mehr und mehr das Interesse am Lernen. Sie entwickelte keine Kontakte zur Nachbarschaft und war deshalb auch nie Mitglied in irgendwelchen sozialen Gruppen. Später besuchte sie die Wadleigh High School for Girls in einer eleganten Nachbarschaft von Uptown New York. Aber auch dort ging es ihr nicht besser. In ihrer Autobiografie vermerkte sie später, dass sie als Jugendliche „kreuzunglücklich“ war. Sie verbrachte viel Zeit damit, das tägliche Leben um sich herum zu beobachten, aufzunehmen und zu verarbeiten. Sie entwickelte in dieser Zeit eine innere Stärke, welche ihr die Kraft gab, ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu folgen. Die Verbindung dieser zwei Faktoren – die optische Wahrnehmung der Gesellschaftsverhältnisse und ein von einem starken Willen geprägtes inneres Selbstbild – gab ihr die Fähigkeit, ihre Ziele schon mit 18 Jahren in Angriff zu nehmen. Vermutlich noch aus der tiefen Enttäuschung über den Verlust des Vaters nahm sie den Geburtsnamen ihrer Mutter an und legte ihren zweiten Vornamen ab.


Nach dem Abschluss der High School 1913, mit 18 Jahren, erklärte sie: „Ich möchte Fotografin werden.“ Doch ihre Familie war dagegen. Auf Wunsch ihrer Mutter besuchte sie drei Jahre lang ein Lehrerinnenseminar. Daneben absolvierte sie eine zweijährige selbst auferlegte Lehrzeit, indem sie in ihrer Freizeit in verschiedenen Porträtstudios und bei befreundeten Fotografen arbeitete, unter anderem bei dem berühmten Arnold Genthe und bei Charles H. Davis. Des Weiteren besucht sie die Kurse in Fotografie bei Clarence H. White an der Columbia University. 1917 schloss sie ihre fotografischen Studien an der Universität ab.


Mit ihrer einzigen Freundin Florence Bates verließ sie New York, um die Welt zu erkunden und als angehende Fotografin ihr Geld zu verdienen. Nachdem sie unterwegs ausgeraubt worden waren, fand die Reise aus Geldmangel im Mai 1918 in San Francisco ein vorzeitiges Ende. Lange blieb dort und schloss sich dem San Francisco Camera Club an, bei dem sie die Dunkelkammer benutzen konnte. 1919 eröffnete sie mit geborgtem Geld ein eigenes Porträtstudio in der 540 Sutter Street. Sie porträtierte einflussreiche und wohlhabende Leute und wurde finanziell unabhängig. Sie war mit ihrem Studio äußerst erfolgreich und kam damit zu Ansehen. Eine der engsten Freundschaften in San Francisco war die zu Roi Partridge und seiner Frau Imogen Cunningham. Über Partridge lernte sie ihren Ehemann, den 20 Jahre älteren Maler Maynard Dixon kennen, den sie 1920 heiratete. Unter Dixons Einfluss lernte sie die Lebensbedingungen der Indianer in den südwestlich gelegenen Reservaten kennen. So entstand 1926 ihr erstes aussagefähiges Dokumentarfoto, das eines Hopi-Indianers.

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