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Domenichino

Domenico Zampieri

Domenichino, eigentlich Domenico Zampieri (* 21. Oktober 1581 in Bologna; † 6. April 1641 in Neapel) war ein italienischer Maler und Freskant der Bologneser Schule, der vor allem in Rom und Umgebung und in Neapel wirkte. Er war neben Guido Reni ein wichtiger Vertreter des barocken Klassizismus.


Er wurde als Sohn von Valeria und Zampiero de’ Zampieri (oder dialektal „Giampiero Giampieri“) am 21. Oktober 1581 in Bologna geboren und 8 Tage später getauft (Roio, 1995, S. 287, Anm. 23). Der Vater war ein recht wohlhabender Schuster. Domenichinos frühe Biografen Carlo Cesare Malvasia und Giovan Battista Passeri berichten, dass er eine Schwester namens Gentile und einen Bruder Gabriele hatte; dokumentiert ist auch ein Bruder Sebastiano (Guerra, 1844).


Domenichino war kurzfristig ein Schüler des Denys Calvaert, bei dem er sich jedoch nicht besonders wohl gefühlt haben soll. Um 1595 wechselte er in die Schule der Carracci, insbesondere zu Ludovico Carracci. Von Anfang an fiel er durch ein schüchternes und zurückhaltendes Wesen und durch ein langsames, sorgfältiges Arbeiten auf. Zu seinen Studien gehörten Kopien nach antiken Reliefs und Statuen und der großen Klassiker der Renaissance, beispielsweise Raffaels Hl. Caecilia. Auf Reisen nach Parma, Modena und Reggio lernte er außerdem die Werke von Correggio und Parmigianino kennen, die einen bleibenden Einfluss auf ihn haben sollten. Als Mitarbeiter der Carracci-Werkstatt nahm er zwischen 1598 und 1600 an der Dekoration des Oratorio di San Colombano teil.


Nachdem er Zeichnungen nach Raffaels Fresken im Vatikan gesehen hatte, folgte er seinen Freunden (oder Kollegen) Guido Reni und Francesco Albani wahrscheinlich im Frühjahr 1602 nach Rom. Dort trat er in die Werkstatt von Annibale Carracci ein und wurde bald dessen Lieblingsschüler, was allerdings ein Grund für Eifersüchteleien der anderen Mitarbeiter wurde, insbesondere mit Giovanni Lanfranco kam es zu einer lebenslangen Rivalität.


Prägend war Domenichinos Mitarbeit an Annibale Carraccis Dekorationen im Palazzo Farnese, wo er wahrscheinlich nach dessen Ideen in der Galerie das überaus elegante Fresko der Jungfrau mit dem Einhorn (1604-05) malte. Außerdem dekorierte Domenichino die Garten-Loggia des Palastes mit drei Szenen aus den Metamorphosen des Ovid (später abgenommen und heute im Inneren des Palazzo). Alle genannten Arbeiten fallen durch ihre poetischen Landschaften auf, die auch später einen wichtigen Teil von Domenichinos Produktion ausmachten.


Seine ersten eigenständigen Arbeiten waren die Vision des hl. Hieronymus (National Gallery, London) und das Opfer des Isaak (Kimbell Art Museum, Fort Worth), die er vor oder um 1603 für den Kardinal-Nepoten Pietro Aldobrandini malte.


Domenichinos wichtigster Freund und Förderer wurde der Sekretär des Kardinal Aldobrandini, Giovanni Battista Agucchi, der den Maler jahrelang in seinem Hause wohnen ließ und bei ihm außer verschiedenen kleinen Bildern in Öl auf Kupfer und Landschaften auch die drei Lünetten mit dem Leben des hl. Hieronymus (1604-05) am Portikus der Kirche Sant’Onofrio al Gianicolo bestellte. Ein Porträt Giovanni Battista Agucchis in den Uffizien wird ebenfalls Domenichino zugeschrieben. Nach dem Tode von Kardinal Girolamo Agucchi, dem Bruder Giovanni Battistas, im April 1605 entwarf Domenichino auch dessen Grabmonument in San Pietro in Vincoli, für das er sogar eigenhändig mindestens einen der Bukrane am Sarkophag geschaffen haben soll.

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