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Desmond Morris

Desmond John Morris

Desmond John Morris (* 24. Januar 1928 in Purton bei Swindon, Wiltshire, England) ist ein britischer Zoologe, Verhaltensforscher, Publizist und Künstler.


International berühmt wurde Morris durch seinen Bestseller Der nackte Affe. Es folgten diverse Bücher zur Körpersprache von Mensch und Tier, u. a. „Bodywatching/Körpersignale“, „Babywatching“, „Catwatching“, „Dogwatching“ und „Horsewatching“, die auch auf deutsch vorliegen.


Nach dem Abschluss seiner Schulausbildung und seines Wehrdienstes (1946–1948) studierte Desmond Morris an der University of Birmingham bis 1951 Zoologie. Schon während seines Militärdienstes hielt er Vorträge in bildender Kunst am Chisledon Army College und begann professionell zu malen.


Unmittelbar vor Beginn seines Studiums, im Alter von 20 Jahren, hatte Morris seine erste Gemäldeausstellung im Swindon Arts Centre. 1950 konnte er seine Gemälde gemeinsam mit Joan Miró im Rahmen einer Schau surrealistischer Werke in der London Gallery vorstellen. Gleichfalls 1950 schrieb und produzierte er zwei surrealistische Filme: Time Flower und The Butterfly and the Pin. Es folgten Ausstellungen in Belgien und Oxford. 1957 verband er seine künstlerischen Interessen in bis dahin einzigartiger Weise mit verhaltensbiologischen Fragestellungen, indem er Schimpansen Leinwände bemalen ließ, ihre Gemälde und Zeichnungen im Londoner Institute of Contemporary Arts ausstellte und so auch Vergleiche zwischen Menschenaffen und Menschenkindern ziehen konnte.


Ab Herbst 1951 hatte Desmond Morris sich an der Universität Oxford für Zoologie eingeschrieben und forschte dort für seinen Doktorgrad (erhalten 1954) unter dem späteren Nobelpreisträger Nikolaas Tinbergen über Aspekte der Kommunikation im Fortpflanzungsverhalten der Stichlinge. Morris veröffentlichte in den 1950er- und 1960er-Jahren nahezu 50 Artikel in Fachzeitschriften, sein erster erschien bereits 1952 in Behaviour.


1956 ging Morris nach London, wo er Leiter eines für die Zoological Society of London arbeitenden Film- und TV-Teams von Granada Television wurde. Für ITV entwickelte er die verhaltenskundliche Fernsehserie Zootime und für BBC2 100 Folgen von Life in the Animal World. 1958 erschien sein erstes Kinderbuch über einen Schimpansen des Londoner Zoos: The Story of Congo, der häufig in seinen Fernsehsendungen zu Gast war, und durch Abstrakte Malerei berühmt wurde. 1959 wechselte Morris zum Londoner Zoo, wo er bis 1967 als Kurator für Säugetiere tätig war. 1967 erschien das Buch, das ihn weltberühmt machte: The Naked Ape: A Zoologist's Study of the Human Animal (deutsch: Der nackte Affe).


1967 gab er seine Anstellung am Londoner Zoo auf und wurde Direktor am Institute of Contemporary Arts in London. Überrascht vom enormen kommerziellen Erfolg seines soziobiologischen Bestsellers über den Nackten Affen, verließ er das Institute of Contemporary Arts aber bereits 1968, siedelte mit seiner Familie nach Malta über und widmete sich für mehrere Jahre ganz dem Malen und Schreiben. Schon 1969 erschien – gleichsam als Fortsetzung des Nackten Affen – sein Buch The Human Zoo (deutsch: Der Menschen-Zoo) über die Biologie des Lebens in Großstädten.


1973 kehrte Desmond Morris an die Universität Oxford zurück und forschte einige Zeit in der Arbeitsgruppe von Nikolaas Tinbergen, der im Dezember desselben Jahres mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geehrt wurde, über die angeborenen Grundlagen des Verhaltens der Menschen.


In den folgenden Jahren unternahm Desmond Morris mehrere Weltreisen, schrieb eine Vielzahl an populärwissenschaftlichen, verhaltenskundlichen Büchern, produzierte Lehr- und Fernsehfilme, malte und zeigte seine Bilder in zahlreichen Ausstellungen.

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