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Christian Schad

Christian Schad

Christian Schad (* 21. August 1894 in Miesbach, Oberbayern; † 25. Februar 1982 in Stuttgart), war ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit, der neben Otto Dix, George Grosz, Rudolf Schlichter und Karl Hubbuch zu den wichtigsten Vertretern des Verismus gezählt wird. Sein Nachlass wird von der Christian-Schad-Stiftung in Aschaffenburg aufbewahrt.


Christian Schad war Sohn des Geheimen Justizrates Carl Schad und dessen Frau Marie, geborene Fohr. Er war ein Urgroßneffe der Maler Daniel Fohr und Carl Philipp Fohr. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie zurück nach München. Gemeinsam mit seiner Schwester wuchs er in behüteten, kultivierten Verhältnissen auf, die Eltern unterstützten früh die musischen Neigungen der Kinder. Durch den Vater bestanden enge Bindungen zum bayerischen Herrscherhaus. Mit 18 Jahren verließ Schad das Gymnasium und schrieb sich an der Kunstakademie in München ein. Er studierte bei Heinrich von Zügel und Carl Johann Becker-Gundahl, brach aber nach wenigen Semestern ab, weil er sich „nicht prüfen lassen wollte“. Er mietete sich im Künstlerviertel Schwabing ein Atelier, wo erste expressionistische Holzschnitte entstanden. Unweit seines Ateliers fanden wichtige zeitgenössische Kunstausstellungen statt, und mit der Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter entstand in München ein wichtiger Wegbereiter der Moderne. 1914 reiste Christian Schad zu einem Studienaufenthalt ins holländische Volendam.


Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges simulierte er einen Herzfehler, um der Einberufung zur Infanterie zu entgehen, und floh 1915 in die neutrale Schweiz nach Zürich. Dort wurde er Zeuge der Entstehung der Dada-Bewegung um Hans Arp, Hugo Ball und Emmy Hennings. Er besuchte deren Veranstaltungen im Cabaret Voltaire. Mit dem Dichter Walter Serner verband ihn eine enge Freundschaft; Schad unterstützte Serner bei der Gründung der Monatszeitschrift Sirius und verschiedenen Dada-Aktionen. Er veröffentlichte Holzschnitte in avantgardistischen Zeitschriften und eine Grafikmappe. Ende 1916 zog er nach Genf, machte Malstudien in der dortigen „Irrenanstalt“ und begann seine eigentliche Dada-Phase. 1919 führten Materialexperimente zu den später nach ihm benannten Fotogrammen (Schadographien), auf lichtempfindlichen Platten erzeugten Konturbildern, ähnlich den Rayographien von Man Ray. Zudem arbeitete er an Holzreliefs, kubistisch geprägten Ölbildern und weiteren Holzschnitten.


Nach kurzem Aufenthalt in München hielt er sich ab 1920 für mehrere Jahre in Rom und, gemeinsam mit Serner, in dem für ihn interessanteren, weil „kulturärmeren“ Neapel auf. Dort entstanden erste realistische Porträts. 1923 heiratete er die Römerin Marcella Arcangeli, im Jahr darauf wurde der Sohn Nikolaus geboren. Mit Einwilligung des Vatikans malte er im Winter 1924 ein Porträt von Papst Pius XI. 1925 übersiedelte die Familie nach Wien, wo sie schnell Anschluss an das gesellschaftliche Leben fand. Schad beteiligte sich an der Ausstellung Die Neue Sachlichkeit bei Neumann-Nierendorf in Berlin. Für eine siebenbändige Werkausgabe von Serner entwarf er die Umschlagzeichnungen.


Nach der Trennung von seiner Frau ging Schad 1928 nach Berlin, reiste aber auch nach Paris und nach Schweden. Zahlreiche Kontakte aus der Schweizer Zeit erleichterten ihm den Ortswechsel. Schad führte ein Leben als Dandy, bewegte sich zwischen Salons, Tanzbars und kulturellen Kontakten. Er beteiligte sich mit einigen Zeichnungen an dem von Curt Moreck verfassten Führer durch das „lasterhafte“ Berlin, einer Schilderung des facettenreichen Berliner Nachtlebens um 1930. Schads Figuren und Motive spiegeln die mondäne Seite der „goldenen“ zwanziger Jahre wider.

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