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Hünengrab im Schnee

Caspar David Friedrich

Hünengrab im Schnee

Caspar David Friedrich
  • Datum: 1807
  • Stilrichtung: Romantik
  • Genres: Landschaft
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 80 x 62 cm
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Hünengrab im Schnee ist ein vermutlich zwischen 1807 und 1819 entstandenes Gemälde von Caspar David Friedrich. Das Bild in Öl auf Leinwand im Format 61,5 cm x 71 cm befindet sich in der Galerie Neue Meister in Dresden.


Das Gemälde zeigt ein Hünengrab mit einem Deckstein auf einem schneebedeckten Hügel. Das Großsteingrab ist umgeben von drei laublosen Eichen. Den beiden gerade aufragenden Bäumen sind die Kronen ausgebrochen. Den dritten Baum hat der Wind gebogen wachsen lassen. Im dunstigen Hintergrund fällt das Gelände in einen tiefer liegenden Wald ab. Der graue Himmel liegt weit dahinter über einem bräunlichen Gebüschstreifen und hellt sich nach oben hin auf. Der erste Besitzer Karl Schildener hinterließ in einem Aufsatz eigene Eindrücke von dem Bild.


In dem Gemälde sind verschiedene Landschaften bzw. Landschaftselemente zusammengeführt. Das nicht mehr erhaltene Großsteingrab stand ursprünglich auf dem Niederfelde nahe der vorpommerschen Stadt Gützkow. Es wird vermutet, dass es sich um das Großsteingrab Gützkow handelt. Die Eichen wurden mit großer Sicherheit in Neubrandenburg gezeichnet. Die Landschaft mit dem Hügel kann in der Nähe des Dorfes Wustrow am Tollensesee verortet werden. Dort befand sich nach Überlieferungen ein wendisches Königsgrab. Zur Entstehungszeit des Bildes war die Steinsetzung des Grabes nicht mehr vorhanden, die Bäume waren keine hochgewachsenen Eichen, sondern Windflüchter mit breiter Krone. Allerdings sollen die Stammreste in der von Friedrich angeordneten Dreieckskonstellation noch auffindbar sein. Man kann davon ausgehen, dass den Maler in erster Linie der historische Ort interessierte und die Details (Steinsetzung, Eichen) hinzugefügt sind. Dieser Ort gehört zur erweiterten Parklandschaft des Schlosses Hohenzieritz, in der sich Friedrich oft aufhielt.


Das Gemälde ist eine Weiterentwicklung der Anfang 1807 vollendeten Sepia Hünengrab am Meer. Beim Hünengrab im Schnee ist das Motiv konzentrierter arrangiert und in der Aussage zugespitzt. Die Komposition orientiert sich an der Mittelachse des Bildes. Der dort befindliche schwere Deckstein des Steingrabes korrespondiert mit der winterlich erstarrten Natur der entlaubten Eichen und dem kühlen graublauen Dunst des Hintergrundes. Die leichte Farbdifferenz zwischen der rechten dunkleren Eiche und den beiden dahinter angeordneten helleren Bäumen scheint die angelegte Symmetrie des Bildes zu stören. Der Maler kommt aber offenbar der Lesegewohnheit von links nach rechts, vom helleren Bildfeld ins dunklere entgegen.


Das Symbol einer heidnisch-heroischen Lebensauffassung sieht Helmut Börsch-Supan in den alten verstümmelten Eichen, im Hünengrab das Sinnbild des begrabenen Helden, im Winter das Reich des Todes. Kurt Wilhelm-Kästner deutet das Bild patriotisch und als eine Mahnung Friedrichs an die heroische Gesinnung, „ungebeugt und trotzig wie die Eichen im Bilde die eisige Strenge fremder Willkürherrschaft zu überdauern“. Damit folgt er dem Eindruck Karl Schildeners von einer „altvaterländische Scene“, die eine solche Interpretation im historischen Kontext zulässt. Jens Christian Jensen sieht in dem Bild ein politisches Statement ohne jede Vergangenheitsschwärmerei nach Preußens vernichtender Niederlage von Jena und Auerstedt 1806 und dem Ausgeliefertsein der napoleonischen Armee.
Detlef Stapf bezieht eine historische Deutung auf den vermuteten geografischen Ort bei Wustrow am Tollensesee. Zur Entstehungszeit des Gemäldes betrieb der dort residierende Herzog Karl II. von Mecklenburg-Strelitz eine patriotische Archäologie, mit der er eine germanisch-slawische Ahnenlinie seiner Herrschaft legitimieren wollte. Dem Wustower Königsgrab wurde dabei eine besondere Bedeutung beigemessen. Mit dem Winterbild habe Friedrich den in skurrilen Eitelkeiten erstarrten Ahnenkult kommentiert.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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