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Der einsame Baum

Caspar David Friedrich

Der einsame Baum

Caspar David Friedrich
  • Datum: 1822
  • Stilrichtung: Romantik
  • Genres: Landschaft
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Dorflandschaft bei Morgenbeleuchtung, auch Einsamer Baum, Eine grüne Ebene oder Harzlandschaft ist ein 1822 entstandenes Gemälde von Caspar David Friedrich. Das Bild in Öl auf Leinwand im Format 55 cm x 71 cm befindet sich in der Berliner Nationalgalerie (dort als Der einsame Baum), zusammen mit seinem Pendant Mondaufgang am Meer.


Das Gemälde zeigt eine dorfnahe grüne Landschaft, die sich bis in den Mittelgrund erstreckt. Im Zentrum steht eine große Eiche, die in der Krone weitgehend abgestorben ist. Am Stamm der Eiche lehnt ein Schäfer mit seinem Hirtenstab, seine Herde weidet in der Wiese. Die Ebene wird durch Weiher mit Schwimmvögeln, Baum- und Buschgruppen sowie Wäldchen mit Häusern, aus deren Schornsteinen Rauchfahnen aufsteigen, belebt. In den Teichen spiegelt sich der Himmel. Am Abschluss der hell beleuchteten Ebene sind die Kirchtürme einer Stadtsilhouette zu sehen, dahinter steigen die dunklen Berge eines Mittelgebirges auf, dessen dunstiges Grau mit dem Blaugrau des Himmels verwandt scheint.


Das insgesamt hell und freundlich wirkende Gemälde ist in drei parallel hintereinander liegende Bildzonen gegliedert, die durch unterschiedliche Beleuchtung und Farbigkeit getrennt sind. Die etwa auf der Mittelachse stehende mächtige Eiche bindet die in die Ferne laufenden Horizontlinien zusammen und schafft ein gewisses Raumkontinuum. Der Baum überschneidet die Kontur des Gebirges genau dort in der Senke zwischen zwei Gipfeln, wo er abzusterben beginnt. Der beschattete Vordergrund und die vordere dunkle Wolkenpartie bilden ein „Fenster“ in die beleuchtete Ferne. Durch den motivischen Reichtum der Landschaft wird der Blick des Betrachters ausgehend von dem Hirten am Stamm der Eiche in die Bildtiefe zu den ländlichen Wohnstätten, zur angeschnittenen gotischen Silhouette und zu den Gebirgszügen geführt. Der zusammenhängend in die Tiefe entwickelte Raum ist für Friedrichs Gemälde eher untypisch. Friedrich gelingt es hierdurch jedoch, dass jede zufällige Komposition ausgeschlossen wird und förmlich eine rautenförmige Rahmung entsteht.


Die religiöse Deutung von Helmut Börsch-Supan sieht in der Dorflandschaft das irdische Leben dargestellt, mit Hinweisen auf Transzendenz. Die Verbindung zum Überirdischen werde durch die Spiegelungen des Himmels im Teich oder die fernen Kirchen hergestellt. Ein Baumstumpf und die Ruine einer Burg gelten als Symbole der Vergänglichkeit.
Eine historische Interpretation liefert Hubertus Gaßner, indem er den hintereinander geschichteten Raumzonen einen entwicklungsgeschichtlichen Sinn zuordnet. Das nicht kultivierte Sumpfgebiet verkörpere die vorgeschichtliche Zeit der Menschheit, die Eiche sei ein Symbol des vorchristlichen Heidentums sowie der germanischen Vorzeit und in die Ebene erstrecke sich die durch menschliche Arbeit gestaltete Natur.


Auch Peter Märker erkennt in den Raumzonen historische Epochen, nennt diese jedoch Urzustand der Menschheit, harmonisch geselliges Zusammenleben und christliches Mittelalter. Symbole wie die teilweise entlaubte Eiche und die Ruine würden die Vergänglichkeit der Epochenzeit anzeigen. Wieland Schmied nimmt zur Spiegelung der menschlichen Geschichte die zeitgenössische politische Realität der Zeit der Restauration hinzu, die aber nur im Dialog mit der Altdeutschen Tracht in dem Pendant Mondaufgang am Meer plausibel würde. Jens Christian Jensen beschreibt eine Kulturlandschaft, die in Jahrhunderten vom Menschen umgestaltet worden ist und die Eiche als ein Sinnbild des Geschichtlichen, als Zeichen für die in die Gegenwart hinein reichende Vergangenheit.


Detlef Stapf rekonstruiert im Vordergrund des Bildes die Kompilation der Landschaft nördlich von Pfarrhaus und Gutshaus in Breesen. Eine Wiese mit einer einzelnen Eiche und einem Weiher mit einer Eichengruppe, die in der Natur nebeneinander liegen, seien im Gemälde hintereinander angeordnet. In die Tiefe des Bildes entwickele sich eine Erzähl- und Sehnsuchtslandschaft, die Friedrichs Schwester Dorothea zuzuordnen sei, die in dem mecklenburgischen Pfarrhaus bis 1808 lebte. Der Charakter dieser Breesener Landschaft habe sich auch durch Nachpflanzungen von Bäumen bis heute grundsätzlich erhalten.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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