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Carlo Crivelli

Carlo Crivelli

Carlo Crivelli (* zwischen 1430 und 1435 in Venedig; † vor dem 7. August 1500 vermutlich in Ascoli Piceno) war ein italienischer Maler.


Ursprünglich aus Venedig stammend, bildete er sich in Padua weiter und arbeitete anschließend im südlichen Teil der italienischen Region Marken. Wobei er in der Tat der bedeutendste aktive Künstler im adriatischen Raum wurde, mit Ausnahme der venezianischen Lagune. Da er in seiner Jugend von Donatello beeinflusst wurde, blieb seine Kunst immer im Gleichgewicht zwischen perspektivistischen Neuheiten und einem starken Expressionismus, wobei seine Zeichnungen eine genaue, akkurate Darstellung wiedergeben. Andererseits sind seine Werke geprägt von einem spätgotischen Dekorativismus, dargestellt anhand von buntem Marmor, kostbaren Gewändern, Früchten, Tieren und goldenen Arabesken, unter häufiger Anwendung von Pastellfarben. Crivelli blieb in der Tat ausgeschlossen von den großen Strömungen der italienischen Renaissancekunst. Dennoch verweilte er nie in seinem provinziellen Schaffen, sondern erfand sich ständig selbst neu, durch Originalität und der Suche nach formaler Perfektion: "Er bleibt nicht ruhig und ist nie zufrieden mit seiner schöpferischen Begabung. Er gibt sich nicht die Mühe neue Kompositionen zu finden, sondern ist vielmehr ständig auf der Suche nach neuen formellen Lösungen, fast besessen vom Bedürfnis nach einer unmöglichen Perfektion." (Zampetti, 1986) Seine Forschung war anders als die seiner Zeitgenossen, aber nicht weniger umfassend: Er suchte nicht den atmosphärischen Atem eines Giovanni Bellini, sondern bemühte sich vielmehr Momente scharfer Wahrheit in einen Kontext abstrakter Starrheit einzufügen.


Das Wissen über das Leben des Carlo Crivelli beruht auf wenigen, ihn betreffenden Dokumenten und auf zahlreiche Unterschriften, die er auf seine Werke aufbrachte. Auch wenn diese häufig zerstört und verschollen sind, erlauben sie uns dennoch Einblicke in sein Privatleben.


Ein Dokument vom 13. Oktober 1444 bescheinigt, dass Carlo Crivelli der Sohn des Malers Iachobus de Chriveris ist, der in Venedig in der Pfarrgemeinde von San Moisè wohnhaft ist. Er hat einen jüngeren Bruder namens Vittore. Einen weiteren Bruder, der 1834 Ridolfo dal Ricci genannt wird, hat es wahrscheinlich nie gegeben. Von der Malerei des Vaters ist kein einziges Kunstwerk bekannt: Vermutlich gehörte er zu den Anhängern des Jacobello del Fiore oder Michele di Giambono. Kein Dokument überliefert uns das genaue Geburtsdatum des Malers, was allerdings zwischen den Jahren 1430–1435 vermutet wird, da er am 7. März 1457 volljährig gewesen sein muss, sonst wäre er nicht zu sechs Monaten Gefängnis und 200 Lire Bußgeld verurteilt worden. Folgendes wird dazu berichtet: "Weil er sich in Tarsia, die Frau des venezianischen Seemanns Franceso Cortese verliebt hat, sie daher aus dem Haus von dessen Bruder entführte und für viele Monate versteckt hielt. Mit ihr hatte er fleischlichen Kontakt, wobei er gottverachtend das Sakrament der Ehe beschmutzte." Der begangene Ehebruch war ein derartiger Skandal und wahrscheinlich ausschlaggebend dafür, dass sich Crivelli aus seiner Heimatstadt Venedig entfernte und er niemals wieder dorthin zurückging.


Trotz fehlender Dokumente vermutet man, dass Carlo Crivelli Lehrling von Antonio Vivarini, Giovanni d’Alemagna und Bartolomeo Vivarini gewesen sein muss. Letzterer war gut im Bilde über die zeitgenössische paduanische Malerei, die auf der Schule von Francesco Squarcione basierte. Von ihr wurde der junge Carlo geprägt, im besonderen Maße vom dalmatischen Altersgenossen Giorgio Čulinovič, der Giorgio Schiavone genannt wird, sowie Andrea Mantegna, Marco Zoppo und die Fiorentiner Filippo Lippi und Donatello, die sich zufällig auf der Durchreise in Padua befanden. Es ist nicht überliefert, ob der Künstler bereits vor seiner Verurteilung in direkten Kontakt mit der paduanischen Schule stand, oder erst mittels der Vivarini.

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