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Betye Saar

Betye Irene Saar

Betye Irene Saar (geboren 30. Juli 1926 in Los Angeles, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Künstlerin, die für ihre Arbeiten mit der Technik der Assemblage bekannt ist. In den USA ist Saar eine Legende in der Welt der zeitgenössischen Kunst. Sie ist eine visuelle Erzählerin und versierte Grafikerin. In den 1970er Jahren zählte sie zu den Vertretern des Black Arts Movement. Sie thematisierte von Anfang an die negativen Darstellungen von Afro-Amerikanern und die in den USA weitverbreitete rassistische Haltung gegenüber schwarzen Menschen.


Betye Irene Brown wurde als Tochter von Jefferson Maze Brown und Beatrice Lillian Parson in Los Angeles geboren und wuchs dort auf. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1931 zog sie mit ihrer Mutter, ihrem Bruder und ihrer Schwester zunächst zu den Eltern ihres Vaters in den Stadtteil Watts, und später nach Pasadena, Kalifornien um. Schon in ihrer Jugend sammelte Saar gerne ungewöhnliche Gegenstände, die sie teilweise auch reparierte. Ihr Kunststudium begann sie mit dem zweijährigen Programme des Pasadena City College und wechselte anschließend dank eines Stipendiums auf die University of California, Los Angeles (UCLA). Das Erststudium schloss sie 1947 mit einem Bachelor of Arts in Design ab. Anschließend schrieb sie sich für Kurse an der California State University, Long Beach, University of Southern California, California State University, Northridge, und am American Film Institute ein.


Von 1952 bis 1970 war sie mit dem Keramikkünstler Richard Saar verheiratet und hatte mit ihm drei Töchter: die Künstlerin Lezley Saar (geboren 1953), die Künstlerin Alison Saar (geboren 1956) und die Publizistin Tracye Saar-Cavanaugh (geboren 1961).


Ursprünglich strebte sie eine Laufbahn als Kunstdozentin an, entschied sich aber nach einem Kurs in Druckgrafik um. Für sie bedeutete diese Kunstrichtung die Überleitung von den angewandten Kunstformen in die bildende Kunst.


Im Jahr 1967 fand sie neue Inspiration durch den Besuch einer Ausstellung des Bildhauers Joseph Cornell, der Assemblagen aus gefundenen Gegenständen (Objet trouvé) erstellte. Einen weiteren wichtigen Einfluss auf ihre künstlerische Entwicklung hatten auch Simon Rodias Watts Towers, deren Bau sie während ihrer Kindheit beobachten konnte. Später erzählte sie, wie die Materialien, die Simon Roda verwendete – zerbrochenes Porzellan, Meeresmuscheln, verrostetes Werkzeug und sogar Maiskolben – eingebettet in den aus Beton gebauten Turmspitzen – eine magische Faszination auf sie ausübten.


Sie begann selbst Assemblagen in Kisten und Fensterrahmen mit gefundenen Objekten zu erstellen, die eine Verbindung zu den Kulturen ihrer Vorfahren hatten: Afroamerikaner, Iren und Native Americans.


Saar wurde zeitweise von ihrer Großtante Hattie aufgezogen und betrachtete sie als großes Vorbild. Deshalb widmete sie ihr das 1975 erstellte Werk Record For Hattie. Es besteht aus Mixed Media, zusammengestellt in einer antiken Schmuckschatulle. Hiermit huldigt sie dem Körper einer Frau, ohne diese durch rassistische Merkmale, Erotik oder sexuellen Fetischismus zu überlagern. Trotzdem kann ihr Werk nicht in den Stil des Primitivismus eingereiht werden. Vielmehr vereint sie Motive von Black Power, Spiritualität, Mystizismus und Feminismus, wie etwa in ihrem Black Girl’s Window aus dem Jahr 1969.



Seit den 1960er Jahren sammelt Saar Abbildungen von Aunt Jemima, Uncle Tom, Little Black Sambo und weiteren stereotypischen Darstellungen von afroamerikanischen Volksfiguren im Alltag und der Werbung in den sogenannten Jim Crow-Jahren der USA. In ihren Assemblagen nutzte sie diese Bilder, um politischen und sozialen Protest auszudrücken. The Liberation of Aunt Jemima ist eines der bemerkenswertesten Werke dieser Periode. Über die Motivation für dieses Werk, welches das stereotype Bild der schwarzen Haushaltshilfe – die sogenannte Mammy – untergräbt, sagte sie einmal:

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