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Bernardo Bellotto

Bernardo Francesco Paolo Ernesto Bellotto

Bernardo Bellotto, genannt Canaletto (* 20. Mai 1722, nach anderen Quellen 30. Januar 1721 in Venedig; † 17. Oktober 1780 in Warschau), war ein venezianischer Maler, der für seine realistischen Veduten europäischer Städte, neben italienischen Städten vor allem Dresden, Wien und Warschau, bekannt ist.


Bernardo Francesco Paolo Ernesto Bellotto wurde am 20. Mai 1722 in Venedig als Sohn des Gutsverwalters Lorenzo Antonio und der Fiorenza Domenica geb. Canal als viertes von fünf Kindern geboren. Der Großvater mütterlicherseits und dessen Bruder waren bereits Theatermaler (Bühnenbildner), der Bruder der Mutter war der damals schon berühmte venezianische Vedutenmaler Giovanni Antonio Canal (1697–1768), genannt Canaletto.


Das Talent des jungen Bernardo wurde von seinem Onkel früh entdeckt, und schon als 14-Jähriger trat er 1736 in die Werkstatt des älteren Canaletto ein. Im Jahr 1738 wurde er Mitglied der Malerzunft, hierin liegt wohl die formelle Selbständigkeit Bellottos. Über die folgenden Jahre bis 1742 ist kaum etwas bekannt. In dieser Zeit entstanden jedoch etwa 300 der 564 erhaltenen Zeichnungen und weniger als 20 ihm zugeschriebene Veduten. Es ist außerordentlich schwierig, den Stil von Onkel und Neffe zu unterscheiden. Eine weitere Erschwernis stellt die Tatsache dar, dass Bellotto den Künstlernamen Canaletto vom Onkel übernahm [Canaletto war seit dem Mittelalter ein wiederkehrender Beiname der adligen Familie da Canal]. Die Hauptunterschiede sind laut Kowalczyk eine genauere Beobachtung und Wiedergabe der Architektur, eine dynamischere Behandlung von Himmel und Wasser und stärkere Licht-Schatten-Kontraste bei Bellotto.


Vor seiner Hochzeit mit Maria Elisabetta Pizzorno am 5. November 1741 reiste Bellotto zusammen mit seinem Onkel Giovanni Antonio Canal durch die Umgebung Venedigs, entlang der Riviera del Brenta und nach Padua. Die auf dieser Kunstreise entstandenen Zeichnungen dienten dem Maler später als Vorbilder für seine capricci, demgegenüber entstand nur ein einziges Gemälde als Resultat der Fahrt.


Im Frühjahr 1742 begab sich der jung vermählte Bellotto alleine über Florenz, Lucca und Livorno nach Rom, wo er erst im Frühsommer ankam. Auf dieser Reise hatte Bellotto erstmals die Gelegenheit, die Welt mit eigenen Augen – ohne den Einfluss seines Onkels – zu betrachten und zu zeichnen. In Florenz entstanden drei Bildpaare, in Lucca nur eine von vermutlich fünf geplanten Ansichten der Stadt. In Rom fertigte er im Laufe von kaum zwei Monaten (im Juli ist er bereits wieder in Venedig) Dutzende von Zeichnungen an, die er erst Ende 1742 und 1743 zu 16 Ansichten von Rom verarbeitete. Mit diesen Ansichten war Bellotto endgültig aus dem Schatten seines Onkels herausgetreten und hatte sich von dessen Einfluss befreit.


Die Monate von der Heimkehr aus Rom bis Ende 1743 verbrachte Bellotto mit der Anfertigung der 16 Ansichten Roms. Erst ab 1744 ging er wieder auf Reisen. Vermutlich fuhr er jeweils in den Frühlings- und Sommermonaten zu kurzen Abstechern aus Venedig fort. In dieser Zeit entstanden etwa 20 Veduten aus der Lombardei, dem Piemont und Verona sowie etwa ebenso viele capricci.


Die Maltechnik Bellottos wurde in dieser kurzen Zeit enorm bereichert: kühle Farbtöne, starke Licht-Schatten-Kontraste, eine von der Diagonalen bestimmte Bildkomposition und ein unnatürlich tiefer Horizont. Der Maler präsentiert uns eine Bühne, auf der nun das Stadtleben „gespielt“ wird. Hinzu trat als neues Bildsujet auch die ländliche Landschaft. Während bei seinem Onkel Canaletto die Stadt „aufgeräumt“, d. h. von allem Unansehnlichen befreit wurde, um ein Idealbild zu schaffen, bezog Bellotto das tägliche, alltägliche Leben in seine Bilder ein. Ein Vorgehen, das eher auf das nächste Jahrhundert voraus- als in die Vergangenheit zurückweist. Mit zunehmender technischer Sicherheit vergrößerte Bellotto auch das Bildformat.

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