{{selectedLanguage.Name}}
anmelden austragen
×

Behzād

Kamāl ud-Dīn Behzād (Kamaleddin Behzad; کمال‌الدین بهزاد‎)

Kamāl od-Din Behzād-e Herawi (persisch کمال‌الدینْ بهزادِ هروی, DMG kamāl ud-dīn bihzād-i hiravī; geb. zwischen 1460 und 1466 in Herat; gest. 1535/1536 in Täbris) war ein persischer Maler. Er galt schon zu Lebzeiten als der bedeutendste Vertreter der persischen Miniaturmalerei. Daher wurde ihm der Titel eines Meisters (persisch استاد ostād) verliehen. Sein gebräuchlicher Kurzname Behzād (persisch بهزاد) bedeutet „Bessergeborener“.


Behzāds Lebensdaten sind ungewiss. Die persischen, mogulischen und osmanischen Zeugnisse dazu, die schon zu seinen Lebzeiten und auch in den Jahrzehnten danach aufgeschrieben worden sind, sind kritisch zu bewerten. Sie sind oft nicht frei von einer Mystifizierung und Lobpreisung Behzāds als dem erfahrensten Maler seiner Zeit, der sogar mit dem in persischen Quellen als Inbegriff eines Malers bezeichneten Māni zu vergleichen sei, und haben nicht das Ziel, genaue Daten zu vermitteln. In keinem dieser Zeugnisse wird eine zusammenhängende Biographie überliefert.


Wahrscheinlich stammte Behzād aus Herat. Sein Geburtsjahr ist unbekannt. Früh verwaist soll er von dem timuridischen Hofmaler und Kalligraphen Amir Ruḥollāh Mirak Chorāsāni (Mirak Naghghāsch) in Herat adoptiert und ausgebildet worden sein.


Als früheste Arbeitgeber in Herat werden der timuridische Herrscher Sultān Ḥoseyn Mirzā Bāygharā und dessen Minister Mir ʿAli Schir Nawāʾi genannt, bei denen Behzād als Miraks untergeordneter Mitarbeiter wirkte. Am Hof dieses kunstsinnigen Sultans kam er nicht nur mit bedeutenden Malern wie Mawlānā Walī Allah in Kontakt, sondern auch mit dem Dichter Dschāmi, der dem Sufi-Orden der Naqschbandi angehörte. Dschāmi führte Behzād in diesen Orden ein und beeinflusste damit Behzāds Denken, aber auch seine Malerei.


Nach dem Tod des Sultans soll Behzād zwischenzeitlich in Buchara für Mohammed Scheibani Khan gearbeitet haben.


Herat blieb auch nach der Machtübernahme durch den safawidischen Schah Ismail I. im Jahr 1510 Behzāds Wirkungsstätte. Hier wurde er zum Oberhaupt der königlichen Bibliothek (Kitābkhāneh-yi Humāyūn) und aller an der Herstellung der Manuskripte beteiligten Künstler und Handwerker des gesamten safawidischen Reiches ernannt.


Dass Behzād zwei Geschwister hatte, lässt sich vermuten, da er Nachkommen von ihnen – den Kalligraphen Rostam-ʿAlī sowie die Maler Moḥebb-ʿAlī und Moẓaffer-ʿAlī – in Täbris unterrichtet haben soll. Dorthin ist er möglicherweise 1522 von Ismail I. angeworben worden. Es ist jedoch eher anzunehmen, dass Behzād erst 1529 nach Täbris kam. Sicher ist, dass er dort am Hof Tahmasps I. wirkte und auch – wie schon in Herat – Oberhaupt der königlichen Bibliothek und Bilderwerkstatt war. Nach Angaben Dust Mohammads starb er in Täbris. Ein Chronogramm gibt 942 d. H. (1535/36) als Todesjahr an. Als seine Ruhestätte gilt ein Doppelgrab in Täbris, in dem Behzād neben dem persischen Dichter und Sufi Kamāl Chodschandi beerdigt worden ist.


Die meisten Werke Behzāds entstanden in Herat, nur wenige in Täbris. Sie können vier Kategorien zugeordnet werden:


Die frühesten Bilder Behzāds entstanden während seiner Lehrzeit bei Mirak. Die übliche Ausbildung bestand im Kopieren und Nachahmen der Werke seines Lehrers und älterer Meister wie Mir Khalil und Mawlānā Walī Allah. Dem folgte eine gelegentliche Zusammenarbeit mit Mirak oder mit anderen Malern bei der Illustrierung von Büchern innerhalb der Herater Werkstatt, bevor gänzlich eigene Bilder Verwendung fanden. Einige frühe Bilder ab 1480 tragen Behzāds Signatur oder Schriftbänder, die Behzād als Maler oder Kopisten nennen. Illustrationen in einem 1481 verfassten Diwan von Amir Chosrau und ein Albumblatt aus dem Jahr 1482 gelten bereits als typisch für Behzāds Stil.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


Mehr ...
Behzād Kunstwerke
Alle 37 Kunstwerke anzeigen