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Ai Weiwei

Ai Weiwei

Ai Weiwei (chinesisch 艾未未, Pinyin Ài Wèiwèi, * 28. August 1957 in Peking) ist ein chinesischer Konzeptkünstler, Bildhauer und Kurator. Er ist der Sohn des Dichters und Malers Ai Qing und Halbbruder des Malers Ai Xuan. Der Menschenrechtler und Dissident wurde nach regierungskritischen Äußerungen im Rahmen der Proteste in China 2011 von April bis Juni 2011 inhaftiert und hatte bis 2015 Reiseverbot.


Ai Weiwei wurde 1957 als Sohn von Gao Ying und des chinesischen Dichters und Regimekritikers Ai Qing (艾青, 1910–1996) geboren. Infolge der 20-jährigen Verbannung des Vaters wuchs er zunächst in der Mandschurei und in Xinjiang auf. 1978 schrieb er sich an der Pekinger Filmakademie ein und studierte dort unter anderem mit den chinesischen Regisseuren Chen Kaige und Zhang Yimou. 1979 war er ein Gründungsmitglied der Künstlergruppe Stars Group, die eine chinesische Kunst nach staatlicher Leitlinie ablehnte. Von 1981 bis 1993 lebte er in den USA, vor allem in New York City, und beschäftigte sich in dieser Zeit vor allem mit Performance, Konzeptkunst, Dadaismus und Pop Art. Während seines Aufenthalts in New York schloss er ein Studium an der Parsons School of Design ab. 1993 kehrte er wegen der Erkrankung seines Vaters wieder nach Peking zurück, wo er auch heute noch im Kunstbezirk Dashanzi lebt. Ai Weiwei ist mit der Künstlerin Lu Qing verheiratet. Aus einer außerehelichen Beziehung, die ihn außerdem dem strafrechtlichen Vorwurf der Bigamie aussetzte, entstammt Sohn Lao (ca. *2008), der bei seiner Mutter Wang Fen in Berlin lebt. 1994 gründete er die Galerie China Art Archives and Warehouse für experimentelle Kunst in Peking.


Wegen seines politischen und gesellschaftlichen Engagements ist er regelmäßig Repressalien durch chinesische Behörden und die Polizei ausgesetzt. Bei einem Polizeieinsatz aufgrund von Recherchen zum Erdbeben in Sichuan erlitt er vor einem Prozess gegen seinen Mithelfer Tan Zuoren Anfang August 2009 eine Hirnblutung, weshalb er später im Klinikum Großhadern operiert wurde. Im Herbst 2010 verfügte die Stadtverwaltung von Shanghai die Räumung des Gebäudes, in dem sich sein Atelier befand. Als Ai Weiwei daraufhin eine „Abriss-Party“ ankündigte, um die Öffentlichkeit auf die geplante Zwangsräumung des Gebäudes hinzuweisen, wurde er am 5. November 2010 von den Behörden für zwei Tage unter Hausarrest gestellt. Zu der Feier hatten sich nach telefonischen Angaben Ai Weiweis ca. 1.000 Besucher mit Internetzugang angemeldet. Die Party fand mit ca. 800 Personen ohne den Gastgeber statt. Presseberichten und der Deutschen Presseagentur zufolge sprach sich Ai Weiwei am 6. November gegen die Umweltzerstörung und die mangelnden Bildungschancen in China aus und kritisierte: „Die Regierung, das gesamte System […] opfert Bildung, Umweltressourcen und die Interessen der meisten Menschen, nur damit einige wenige Menschen mit Verbindung zur Regierung extrem reich werden können.“


Am 11. November 2010 informierte Ai Weiwei die internationalen Medien darüber, dass er ein behördliches Schreiben erhalten habe, in dem er aufgefordert wurde, das Gebäude, in dem sich sein Studio befindet, vor dem 21. November auf eigene Kosten abzureißen. Gleichzeitig machte der Künstler bekannt, dass Ziao Lianhai mit der Begründung, er habe soziale Unruhen angeheizt, zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden sei, weil er Elterngruppen zur Aufdeckung des Babynahrungsskandals aus dem Jahre 2008 gegründet hatte. Den Grund für den zunehmenden Druck seitens der Shanghaier Behörden sieht Ai Weiwei in seiner politischen Aktionskunst. Anfang Dezember 2010 wurde Ai Weiwei erstmals daran gehindert, aus der Volksrepublik China auszureisen. Dies wird in Verbindung gebracht mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an den Regimekritiker Liu Xiaobo in Oslo, der an der Übergabezeremonie am 10. Dezember 2010 nicht teilnehmen konnte, weil er aus politischen Gründen inhaftiert gewesen ist. Das Atelier wurde am 11. Januar 2011 abgerissen. Fotoaufnahmen des Studios und dessen Zerstörung veröffentlichte Ai Weiwei im Juli 2011 auf seiner Google+-Seite.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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