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Romanische Kunst

Kunstbewegung

Der Begriff Romanik (auch: romanischer/vorgotischer Stil) beschreibt die kunstgeschichtliche Epoche in der europäischen mittelalterlichen Kunst zwischen der Vorromanik und der nachfolgenden Gotik in Malerei, Plastik und Architektur. Die romanische Architektur beginnt etwa um 1000 und tritt in ganz Europa auf. Sie wird in Frankreich ungefähr ab den 1130er Jahren mit dem Einsetzen der Gotik abgelöst, nördlich der Alpen sowie in Spanien und Italien jedoch erst im Lauf des 13. Jahrhunderts. Regionale Ausprägungen der italienischen Romanik werden teilweise auch als Protorenaissance bezeichnet. Über die Normandie gelangten im 11. Jahrhundert romanische Bauformen als Norman Style auf die britischen Inseln und lösten die dortige vorromanische angelsächsische Architektur ab. Seit dem Ende der Antike mit dem Untergang Roms im 5. Jahrhundert gilt die Romanik als erste große europäische Kunstepoche. Als „typische“ Erkennungsmerkmale romanischer Bauten gelten Rundbögen, Rundbogenfenster, Säulen mit blockartigen Kapitellen und Wände mit betont wuchtigen Steinmassen.

Die Bezeichnung romanesque wurde erstmals im Jahre 1818 vom französischen Gelehrten Charles de Gerville (1769–1853) für den Rundbogenstil verwendet und bereits 1819 in England von William Gunn eingesetzt. Der Begriff wurde als Hinweis auf die Verwandtschaft zur römischen Architektur gewählt, von der Rundbogen, Pfeiler, Säulen und Gewölbebau übernommen waren. Er ist analog zum Begriff der „romanischen Sprachen“ gebildet, der die aus der römisch-lateinischen Sprache hervorgehenden Volkssprachen des Mittelalters bezeichnet.

Typisch für die romanische Baukunst sind Rundbögen, dicke, festungsartige Mauern (besonders in den Westbauten) mit kleinen Fenstern sowie Würfelkapitelle auf den Säulen. In frühromanischer Zeit finden sich flache Kassettendecken, später Kreuzgratgewölbe. Der romanische Kirchenbau wird bestimmt durch die Einführung der Überwölbung großer Raumweiten. Die Größe und Mächtigkeit der Kirchen romanischen Stils sollte die Allmacht Gottes und die Stärke des Christentums verdeutlichen.

Eine eindeutige Abgrenzung der Romanik von vorhergehenden Stilepochen scheint nicht möglich. Andreas Hartmann-Virnich spricht von einem „anhaltenden Einfluss der spätantiken und frühmittelalterlichen Bautypen und Architekturformen“ sowie von einer kontinuierlichen Architekturentwicklung.

Der Romanik voraus gingen die vorromanischen Epochen der merowingischen, karolingischen und ottonischen Kunst, deren Baudenkmäler bereits Elemente des romanischen Stils enthalten. Es sind jedoch nur sehr wenige Bauwerke aus diesen frühen Zeiten erhalten, so dass generelle Aussagen nur unter Vorbehalt möglich sind; eine Ausnahme bildet beispielsweise der Aachener Dom. Der Übergang von der Vorromanik zur Romanik wird für Frankreich um 1000, für Deutschland um 1020/1030 (Hildesheimer Michaeliskirche ab 1010, Speyerer Dom ab 1025, Klosterkirche Limburg an der Haardt ab 1025) angesetzt, in Polen hingegen mit der Krönung von Kasimir I., dem Erneuerer, im Jahre 1038. Mit der Errichtung der Kreuzfahrerstaaten erreichte die Romanik aber auch die Levante.

Die Romanik in Deutschland lässt sich in Früh-, Hoch- und Spätromanik einteilen. Eine genaue zeitliche Abgrenzung zur Gotik ist wegen des fließenden Überganges nicht möglich. Zu den regionalen Besonderheiten – vor allem der Hoch- und Spätromanik – zählen an der Westfront die Fensterrosen (Rosetten) mit prächtigen Farbfenstern, über Toren und Apsiden verschiedene Formen von Friesen sowie an Rundbogenfriesen der ostseitigen Apsis kleine Figuren, Tierchen und Gesichter.

Die frühe Romanik (Ende 10. Jh. bis um 1070) wurde wesentlich von den jungen Klostergemeinschaften, die überall in Europa entstanden, entwickelt, in denen nach dem Untergang Roms erstmals wieder auch weltliches Wissen systematisch gesammelt und durch Forschung erweitert wurde.

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Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Romanik

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