{{selectedLanguage.Name}}
anmelden austragen
×

Impressionismus

Kunstbewegung

Impressionismus (von lateinisch impressio ‚Eindruck‘; über das französische impressionnisme) ist eine Stilrichtung in der Kunstgeschichte. Sie entstand aus einer Bewegung innerhalb der Malerei in Frankreich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Begriff Impressionismus wurde auch auf bestimmte Stilrichtungen in der Musik, in der Literatur, im Film und in der Fotografie übertragen.

Das Wort Impressionismus, abgeleitet von lat. impressio ‚Eindruck‘ bzw. frz. impressionnisme, etablierte sich als kunstwissenschaftlicher Begriff 1874. Der Kunstkritiker Louis Leroy leitete aus dem Gemälde Impression — soleil levant (Impression — Sonnenaufgang) von Claude Monet die abschätzig gemeinte und von den Betroffenen zunächst ungeliebte Bezeichnung ab. Das Werk wurde 1874 in der ersten gemeinsamen Ausstellung einer Gruppe junger Maler gezeigt, die sich um den etwas älteren, damals 44-jährigen Camille Pissarro in der Umgebung von Paris gebildet hatte. Sie entschlossen sich schließlich, den vom Urheber negativ gemeinten Begriff anzunehmen und künftig selbst, quasi als „Nom de guerre“, gegen die etablierte Kunstwelt des Salon de Paris einzusetzen, deren ablehnende Haltung Anlass für die selbst organisierte Ausstellung gewesen war.

Das Gemälde Impression — soleil levant (1872) von Claude Monet gab der Bewegung ihren Namen. Sie zeichnete sich jedoch weitaus früher ab. Bereits die Arbeiten Édouard Manets aus den 1860er Jahren zeigen grundlegende Elemente des beginnenden Bruchs mit der akademischen Lehrmeinung – etwa Musik in den Tuilerien. Die erste Gruppenausstellung der Impressionisten fand 1874 im Atelier des Pariser Fotografen Nadar statt.

Die Darstellung des Lichts und der atmosphärischen Bedingungen wurde im Impressionismus zur malerischen Hauptaufgabe. Farbe wurde als Folge von Licht und Atmosphäre gesehen und als Träger des Lichts wiedergegeben. Der teilweise Verzicht auf Schwarz und erdige Farbtöne ließ die Farbpalette aufhellen.

Die Künstler lösten sich von der malerischen Abbildungsfunktion. Unmittelbarkeit der Momentaufnahme und Zufälligkeit des Bildausschnittes sind charakterisierende Merkmale impressionistischer Bildwerke. Neue Erkenntnisse aus der Optik ergaben sich durch die Farblehre Chevreuls. Die industrielle Fertigung von Ölfarben in Tuben, patentiert im Jahr 1841 von John Goffe Rand, ermöglichte die Freiluftmalerei. Diese neue malerische Praxis, die mit einer neuen Welt- und Lebensanschauung zusammenhing, verbreitete sich um 1900 in ganz Europa. Von dort gelangte sie auch zum amerikanischen Kontinent und bis nach Australien. Der deutsche Impressionismus stellt hingegen einen Sonderweg dar.

In der Musik spricht man ebenfalls vom Stil des Impressionismus. Als Begründer gilt hier vor allem Claude Debussy (1862–1918), der sich jedoch gegen die Bezeichnung Impressionist wehrte. Musik ist für ihn „Klang- und Farbkunst“. So entstehen in seinen Werken impressionistische Klangbilder, in denen die Atmosphäre und die Stimmung musikalisch dargestellt werden.

Debussys melodische Motive entwickeln sich selten und werden nicht kontrapunktisch verarbeitet oder durchgeführt, wie das sonst meist der Fall war. Vielmehr tauchen sie für einen kurzen Augenblick auf, zeigen sich in schnell wechselnder Harmonik und werden direkt wieder abgelöst. Inspiriert wurde er dabei von der Naturwahrnehmung, aber auch von asiatischer Musik, die er auf der Weltausstellung 1889 in Paris kennengelernt hatte.

Ein wichtiger Zeitgenosse Debussys war Maurice Ravel (1875–1937), dessen impressionistische Instrumentationsstudie für großes Orchester, Boléro, besonders beliebt ist. Der englische Impressionismus wurde geprägt durch Künstler wie Cyril Scott (1879–1970) oder John Ireland (1879–1962).

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Impressionismus

Zeig mehr ... Weniger ...