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Abstrakter Expressionismus

Kunstbewegung

Der abstrakte Expressionismus ist eine nordamerikanische Kunstrichtung der modernen Malerei, die vornehmlich durch die New York School in den späten 1940er bis frühen 1960er Jahren bekannt wurde. Ihre Hauptströmungen manifestierten sich im Action Painting und der Farbfeldmalerei.

Allen Ausprägungen des abstrakten Expressionismus war gemeinsam, dass das Gefühl, die Emotion und die Spontanität wichtiger waren als Perfektion, Vernunft und Reglementierung. Die Darstellungsweise war abstrakt, teilweise auch abstrakt-figurativ. Er übernahm die surrealistische Technik des Automatismus und die kubistische Idee der flächigen Räumlichkeit. Die Maltechniken wurden variiert und der Farbauftrag auf den Malgrund wurde mit Pinseln, Spachteln, mit der Handfläche, mit Hilfe von durchlöcherten Behältern („dripping“) oder Eimern vollzogen. Der Gründungsdirektor des Museum of Modern Art in New York, Alfred Barr, charakterisierte die – nach Fauvismus und Kandinsky – zweite Strömung abstrakter Malerei „eher intuitiv und emotional als intellektuell, ihre Formen sind eher organisch und biomorph als geometrisch, eher kurvig als rechteckig, eher dekorativ als strukturell, und in ihrer Begeisterung für das Mystische, Spontane und Irrationale ist sie eher romantisch als klassisch“.

Die Bezeichnung abstract expressionism für diese Kunstrichtung geht auf den langjährigen Kunstkritiker des New Yorker, Robert Coates, zurück. Er verwendete ihn anlässlich der Besprechung der ersten umfassenden Ausstellung von Hans Hofmann 1946 in der Mortimer Brandt Gallery.

In den Vereinigten Staaten entwickelte sich, unabhängig von der europäischen Entwicklung, das Action Painting, mit Jackson Pollock als seinem Hauptvertreter, der Farbe auf die am Boden ausgebreitete Leinwand tropfte, rinnen ließ oder schleuderte (eine Technik, die auch schon Max Ernst verwandte). Auch Sam Francis, Helen Frankenthaler und der frühe Robert Rauschenberg praktizierten eine schnelle spontane Malerei. Hauptvertreter der meditativen Farbfeldmalerei (Colorfield Painting) sind Barnett Newman und Mark Rothko. Rothko malte große, oft monochrom modulierte Farbflächen mit meditativem Charakter, die mit dem Begriff expressionistisch nicht zu fassen sind, und der immer abgestritten hat, seine Bilder seien abstrakt.

Weitere wichtige Künstler des abstrakten Expressionismus waren Mark Tobey, Adolph Gottlieb, Arshile Gorky, Clyfford Still, Willem de Kooning, Franz Kline und Robert Motherwell. Ad Reinhardt wird dieser Richtung ebenfalls zugerechnet, obwohl er sich davon distanzierte. Neben der Ostküsten-Variante der New York School entstanden zwei pazifische Varianten, die California School mit Richard Diebenkorn und die Northwest School des abstrakten Expressionismus mit Mark Tobey und Morris Graves als bedeutendsten Vertretern.

Verwandt ist dem amerikanischen abstrakten Expressionismus die europäische abstrakte Kunst der Nachkriegszeit, die als Informelle Kunst oder Tachismus bekannt wurde, wobei la tache = der Fleck als Ausgangspunkt für den Malprozeß diente. Sie stammte aus Frankreich und fand in Deutschland (vornehmlich Düsseldorf) große Resonanz. Wichtige Künstler sind Wols, Jean Fautrier, Hans Hartung, Georges Mathieu aus Frankreich und Peter Brüning, Karl Otto Götz, Emil Schumacher aus Deutschland. In Österreich manifestiert sich die Strömung des abstrakten Expressionismus bis zum 21. Jahrhundert im Werk von Hermann Nitsch und Josef Trattner.

Zweiter Weltkrieg, Judenverfolgung und die Verdammung der modernen Kunst durch die Nationalsozialisten als Entartete Kunst führten zu einer Immigrationswelle europäischer Künstler in die USA, vor allem nach New York. Hans Hofmann eröffnete 1933 in New York die Hofmann School of Fine Arts, Josef Albers lehrte ab 1933 am Black Mountain College. Sie übten dadurch starken Einfluss auf zeitgenössische amerikanische Künstler aus.

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Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Abstrakter_Expressionismus

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