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Apelles

Ἀπελλῆς (Apelles of Kos)

Apelles (griechisch Ἀπελλῆς) war einer der bedeutendsten Maler des antiken Griechenlands und des ganzen Altertums; er war ein Zeitgenosse Alexanders des Großen, geboren etwa 375–370 v. Chr. in Kolophon (?); gestorben gegen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. in Kos (?).


Keines seiner Gemälde ist uns erhalten, sie sind nur literarisch überliefert.


Apelles wurde in Ephesos zum Künstler ausgebildet. Seine Lehrer waren Ephoros von Ephesos und Pamphilos von Sikyon. Zu Philipps Zeiten ging er nach Makedonien. Hier lernte ihn Alexander kennen, der angeblich allein ihm gestattete, ihn zu malen, ein Vorrecht, das auch der Erzgießer Lysippos und der Steinschneider Pyrgoteles für ihre Kunst hatten. Von Makedonien aus scheint Apelles mehrere Reisen unternommen und sich längere Zeit in Rhodos, Kos und Ephesos aufgehalten zu haben. Nach Alexanders Tod wandte er sich nach Alexandria an den Hof des Ptolemäos, kehrte später aber nach Ephesos zurück.


Apelles galt als die „Krönung der antiken Malerei“. Der ebenfalls berühmte Maler Protogenes war ein Rivale des Apelles.


Anmut, sinnlicher Reiz, blühendes Kolorit, mit der wissenschaftlichen Strenge und Korrektheit der sikyonischen Schule gepaart, waren nach den Zeugnissen der Alten die Vorzüge seiner Werke, welche sich besonders an der berühmten Aphrodite Anadyomene im Asklepiostempel zu Kos zeigten. Für die aus dem Meer auftauchende Aphrodite nahm Apelles übrigens die berühmte Hetäre Phryne zum Modell.


Von seinen übrigen Werken waren am gefeiertsten: Alexander mit dem Blitz in der Hand (für den Tempel der Artemis zu Ephesos), eine Charis (im Odeon zu Smyrna), eine Artemis unter opfernden Jungfrauen, ein Herakles, Alexander, wie er den Siegeswagen besteigt, und andere Porträts, z. B. ein Bild des Leonidas von Tarent (im Tempel des Divus Iulius in Rom).


Der Satiriker Lucilius erwähnt Apelles in einem Fragment:


Auch der Satiriker Petronius erwähnt im Satyricon ein Werk des Apelles, betitelt „monocremon“. Der Protagonist Encolp befindet sich (in Neapel?) in einer Bildergalerie und bewundert die alten Meister.


Berühmt war auch das Gemälde „Die Verleumdung“, von dem Lukian berichtet:


Nach der Beschreibung wurde dieses berühmte Gemälde in der Renaissance mehrmals wiederholt, um 1495 von Botticelli (siehe Die Verleumdung des Apelles) und von Albrecht Dürer bei der Ausmalung des Großen Ratssaales im Nürnberger Rathaus um 1521 (nur Fragmente erhalten). Ebenso wurde das (legendenhafte) Thema „Apelles malt Kampaspe“ (Gedicht von John Lyly) in der Renaissance mehrfach wieder aufgegriffen. Alexander der Große soll seine Geliebte Kampaspe dem Apelles geschenkt haben, nachdem der Maler in Liebe zu seinem Modell entbrannt sei.


Kräftig vertiefte Schatten- und dadurch stark gehobene Lichtpartien zeichneten alle seine Gemälde aus; doch gebrauchte er nur vier Hauptfarben (Weiß, Rot, Gelb, Schwarz, natürlich mit ihren Nuancen und Mischungen).


Außerdem verlieh er seinen Gemälden durch einen eigentümlichen Firnis nicht bloß Schutz gegen Feuchtigkeit und Staub, sondern auch mehr Feinheit und Zartheit des Ausdrucks. Dieselbe Anmut, welche sich über die Gemälde des Apelles verbreitete, scheint auch der Grundton seines ganzen Lebens gewesen zu sein. Über Eifersucht gegen seine Kunstgenossen war Apelles, im Bewusstsein seiner Meisterschaft, erhaben. Überliefert sind uns Anekdoten von ihm, welche seine Unparteilichkeit, Bescheidenheit und Charaktergröße beleuchten. Auch als Schriftsteller, als Verfasser eines an seinen Schüler Perseus gerichteten Lehrbuchs, hat sich Apelles versucht.

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