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Anna Ancher

Anna Kirstine Brøndum

Anna Kirstine Brøndum Ancher (geborene Brøndum; * 18. August 1859 in Skagen; † 15. April 1935 ebenda) war eine dänische Malerin des Impressionismus. Sie war eine Skagen-Malerin und ist als einzige der bekannten Künstlergemeinschaft tatsächlich in Skagen geboren.


Herauszuheben ist an Anchers Malerei die gelungene Farbgestaltung sonnendurchfluteter Interieurs. Ausgehend vom Naturalismus und angeregt von der impressionistischen Malweise entwickelte Anna Ancher eine eigenständige Bildsprache. Während ihre männlichen Kollegen Pleinair malten, bevorzugte Anna Ancher Innenansichten. Häufiges Motiv sind Frauen, die in ihren schlichten Küchen, Wohn- und Arbeitsstuben mit alltäglichen Tätigkeiten beschäftigt sind: Sie rupfen Hühner, stillen ihren Säugling, nähen oder sitzen wie Eine blinde Frau in ihrer Stube in sich gekehrt im Lehnstuhl. Durch einfallendes Sonnenlicht, das sich als heller Reflex an der Wand abzeichnet, verweist Ancher auf das Augenblickhafte der Szene und verleiht gleichzeitig der Alltagstristesse poetischen Glanz. In dieser besonderen Synthese aus Naturalismus und Symbolismus entstehen Lebensbilder, die in ihrer Tendenz zur Abstraktion und Steigerung der Farbintensität eine seelische Ausdruckskraft erreichen, die Ancher zu einer der innovativsten Malerinnen ihrer Generation machte.


Anna Brøndum wuchs auf als zweitjüngstes von insgesamt sechs Kindern des Ehepaars Erik Brøndum (1820–1890) und Ane Hedvig Brøndum, geborene Møller (1826–1916). Sowohl zu ihren Geschwistern als auch zu ihren Cousinen Henriette und Martha Møller hegte sie zeitlebens eine sehr enge und innige Beziehung. Erhalten sind zahlreiche Briefe, die die Künstlerin an Martha schrieb. Über die Kindheit und frühe Jugend gibt es nur wenige schriftliche Hinweise. Ein Selbstzeugnis, in dem die Künstlerin rückblickend über ihre Kindheitserinnerungen berichtet, liegt in einem kurzen Artikel von 1911 vor. Darin schildert sie einige Kindheitserlebnisse. Besonders wird hier die tiefe Verbundenheit mit ihrer Mutter offenkundig, der sie viel Respekt entgegenbrachte. Ane Hedvig Brøndum war eine gläubige Frau und nahm ihre Töchter regelmäßig mit in die Kirche und zu abendlichen Bibellesungen.


Erik und Ane Brøndum führten einen Laden und den einzigen Gasthof in Skagen. Hierher kamen in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts, vorwiegend in den Sommermonaten, einige Künstler von der Kopenhagener Akademie. Von besonderer Bedeutung für Anna wurde das Jahr 1874 durch den Aufenthalt des nur wenige Jahre älteren, von der Kopenhagener Akademie kommenden Malers Karl Madsen (1855–1958). Er besuchte Skagen mehrmals, in diesem Jahr mit seinem Studienfreund, dem auf Bornholm geborenen Maler Michael Ancher (1849–1927). Zu Michael Ancher entwickelte Anna schon im ersten Jahr seiner Besuche eine besondere Beziehung.
Der Fürsprache dieser Künstler und der Aufgeschlossenheit der Eltern gegenüber Kunst ist es zu verdanken, dass diese bald zustimmten, ihre Tochter nach Kopenhagen zu schicken.


Anna Brøndum sollte in der privaten Zeichenschule Vilhelm Kyhns Unterricht im Zeichnen erhalten, was damals eine Ausnahme war. Erst vierzehn Jahre nach ihrer Berufsentscheidung, 1888, wurde in Kopenhagen an der Akademie eine Kunstschule für Frauen eröffnet. Der Unterricht verlief bis 1908 separat, also noch immer getrennt von den männlichen Schülern. Im Herbst 1875 reiste sie zum ersten Mal nach Kopenhagen, um von nun an in drei Wintern die Zeichenschule des Landschaftsmalers Vilhelm Kyhn zu besuchen, die dieser seit Ende der 1860er Jahre in seiner Privatwohnung leitete. Den Sommer verbrachte sie wieder in Skagen, wo sie unter Anleitung der Künstler weiterarbeitete. Sie lernte vor allem das Malen von Porträts. Im Herbst 1877, bevor die Malerin den letzten Teil ihrer Ausbildung bei Kyhn absolvierte, verlobte sie sich in Skagen mit Michael Ancher.
Die Lehrzeit bei Kyhn vom Herbst 1875 bis zum Frühjahr 1878 trug der Künstlerin zwar die grundlegende professionelle Anleitung zur Malerei ein; wesentliche Schritte ihrer Künstlerlaufbahn wurden jedoch in Skagen vollzogen.

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