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Almeida Júnior

José Ferraz de Almeida Júnior

Almeida Júnior, eigentlich José Ferraz de Almeida Júnior, (* 8. Mai 1850 in Itu, Bundesstaat São Paulo, Brasilien; † 13. November 1899 in Piracicaba, Bundesstaat São Paulo, Brasilien) war ein bedeutender brasilianischer Maler. Er war der führende brasilianische Maler seiner Epoche sowie am Ende des 19. Jahrhunderts. Er war Naturalist und Regionalist, dessen Genremalerei sich durch hohes Lokalkolorit auszeichnet. Nach seinem Tode wurde ihm der Titel „Nationalmaler Brasiliens“ verliehen.


Almeida Júnior wurde in der Stadt Itu im Bundesstaat São Paulo geboren. Schon als Jugendlicher zeigte er eine außergewöhnliche malerische und künstlerische Begabung, was den Priester Miguel Correa Pacheco veranlasste, diverse Bilder mit religiösen Themen bei dem Jugendlichen in Auftrag zu geben, die er dann für die Kirche Igreja Matriz de Nossa Senhora da Candelária malte. Der Priester war es auch, der das Geld in der Gemeinde sammelte, damit Almeida Júnior studieren konnte. Mit 19 Jahren, 1869, kam er nach Rio de Janeiro und schrieb sich dort an der bedeutendsten Kunsthochschule Brasiliens, der Academica Imperial de Belas Artes (AIBA) ein. Seine Lehrer waren Jules Le Chevrel, Victor Meirelles, Pedro Americano. 1874 erhielt er bereits einen Preis für seine Gemälde, mit dem er einen Kurzaufenthalt in Europa finanzieren konnte.


Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt eröffnete er dort ein Atelier und arbeitete in Itu zeitweise auch als Lehrer. 1876, bei einer Inspektionsreise durch den Bundesstaat São Paulo, begegnete Kaiser Dom Peter II. dem jungen Maler und bot ihm die finanzielle Hilfe für ein ordentliches Studium der Kunst und Malerei in Europa an. 1876, ausgestattet mit einem monatlichen Stipendium von 300 Francs, begann die Reise nach Europa, die ihn zunächst nach Rom führte, wo er sich aber nur ganz kurz aufhielt, um zu seinem eigentlichen Ziel, Paris, weiterzureisen. In Paris angekommen, quartierte er sich in der Nachbarschaft von Montmartre ein und immatrikulierte sich an der École Superieure des Beaux Arts. Dort wurde er Schüler von Alexandre Cabanel und Lequien Fils. Während seines Studiums nahm er an vier Vernissagen zwischen 1879 und 1882 des Salon de Paris teil. In dieser Zeit entstanden einige seiner bekanntesten Meisterwerke, so z. B. Brasilianischer Holzfäller und Judas Reue (Salon von 1880), Die Flucht nach Ägypten (Salon von 1881) und Pause des Modells (Salon von 1882). 1882 kehrte in seine Heimat nach Brasilien zurück. Im selben Jahr reiste er kurz nach Italien, um dort mit den Brüdern Henrique und Rodolfo Bernardelli zusammenzutreffen.
An der Academica Imperial de Belas Artes zeigte er seine erste Einzelausstellung, die vornehmlich seine Bilder aus Paris zeigten. 1883 eröffnete er sein erstes Atelier in São Paulo. 1884 nahm er an der 26. Ausstellung der „Exposição Geral de Belas Artes da AIBA“, teil, die allgemein als bedeutendste in der Geschichte des Kaiserreiches in Brasilien galt.


Der Maler wurde am 13. November 1899 durch seinen eigenen Cousin, José de Almeida Sampaio, vor dem Hotel Central de Piracicaba, ermordet, da Almeida Júnior ein Verhältnis mit der Ehefrau seines Cousins hatte und dies über viele Jahre hinweg.


Für Brasilien ist Almeida Júnior vor allem als Naturalist und Regionalist von hoher Bedeutung. Viele seiner Gemälde befassen sich mit der einfachen Bevölkerung Brasiliens und zeigen deren Alltag. Somit ist er auch zu einem wichtigen Chronisten Brasiliens dieser Zeit geworden. Viele seiner Gemälde hängen vor allem im Museu Nacional de Belas Artes, Rio de Janeiro oder der Pinacoteca do Estado de São Paulo, die ihn durch Einzelausstellungen würdigt. Das umstrittenste Bild ist „Pause des Modells“, 1882 entstanden, das einen halbnackten Jugendlichen an einem Klavier zeigt, was ihm den Vorwurf der Homophilie einbrachte, der sich jedoch nicht bestätigte.

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