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Odilon Redon

Bertrand-Jean Redon

Odilon Redon, geboren als Bertrand-Jean Redon, (* 22. April 1840 in Bordeaux; † 6. Juli 1916 in Paris) war ein französischer Grafiker und Maler des Symbolismus und Mitbegründer der Société des Artistes Indépendants. Das Werk des Künstlers gliedert sich in eine frühe schwarze und eine (späte) farbige Phase.


Redon wurde als zweiter Sohn des wohlhabenden Gutsbesitzers Bertrand Redon und seiner Frau Marie Guerin in Bordeaux geboren. Der Vater hatte 1835 das Weingut Chateau Peyre-Lebade im Médoc gekauft (es wird 1979 in den Besitz von Baron Edmond de Rothschild übergehen). Seine Eltern lebten in Bordeaux und übergaben den Säugling einer Amme in Peyrelebade, einem Dorf nahe dem Gut, wo er – vermutlich wegen einer Epilepsie-Erkrankung fern von den Eltern bei einem alten Onkel – aufwuchs. Bereits als Junge interessierte er sich fast ausschließlich für das Zeichnen. Im Jahr 1855, mit 15 Jahren, nahm er Malunterricht im Aquarellieren; 1857 lernte er den Evolutionsbiologen Armand Clavaud (1828–1874) kennen. Seine Interessen galten der Literatur, den Naturwissenschaften und der Musik. Sowohl 1862 als auch 1864 versuchte er auf Wunsch der Eltern, die Aufnahmeprüfung an der Ecole des Beaux-Arts für die Architekturklasse zu bestehen. Redon scheiterte beide Male. 1864 ging er nach Paris, wo er das Atelier von Jean-Léon Gérôme besuchte, der an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris unterrichtete. Redon konnte sich jedoch für die akademische Malweise seines Lehrers, der als Meister des Neoklassizismus und als Salonmaler bekannt war, nicht begeistern. Seine ersten Radierungen in der Aquatinta-Technik standen unter dem Einfluss von Rodolphe Bresdin, einem Künstler, der Visionen hatte und der Redon mit seinen Mysterien vertraut machte.


Auf dem Salon de Paris 1868 stellten die von Redon bewunderten Künstler Gustave Courbet, Édouard Manet, Camille Pissarro und Jean-Baptiste Camille Corot aus, die für seine eigene Malerei zum Vorbild werden sollten. 1870/71 nahm Redon am Deutsch-Französischen Krieg als Infanterist teil und übersiedelte anschließend vollständig nach Paris, wo er von einem Einkommen lebte, das das elterliche Weingut abwarf. In dieser Zeit konzentrierte er sich auf die Technik der Kohlezeichnung (fusains). Er nahm intensiv am künstlerischen Leben in Paris teil, seine literarischen Interessen galten Gustave Flaubert, Charles Baudelaire und Edgar Allan Poe. Redon unternahm zahlreiche Reisen und studierte in den Niederlanden das Werk Rembrandts und in Flandern jenes von Peter Paul Rubens. Die Sommermonate verbrachte er weiterhin in seinem Elternhaus, dem Gut Peyre-Lebade, wo eine große Anzahl von Kohlezeichnungen entstanden.


In den 1870er und 1880er Jahren, seiner „schwarzen“ Periode, die seine Kohlezeichnungen umfasst, behandelt Redon literarische, fantastische aber auch christliche Themen, indem er sie in einen metaphysischen Kontext stellte. Ende der 1880er Jahre wandte er sich erstmals der Farbe zu. Caliban, ein Unhold aus William Shakespeares Der Sturm, ist in seinem Werk häufig vertreten, unter anderem um 1895–1900 in einem kleinen Bild, Der Schlaf des Caliban, das im Musée d’Orsay ausgestellt ist.


Seit 1878 befasste er sich, angeleitet von Henri Fantin-Latour, mit der Technik der Lithografie und konnte so seine „Noirs“ genannten Zeichnungen auf Stein übertragen und in Auflagen drucken. In rascher Folge erschienen Lithografien-Serien, die die seltsame Traumwelt des Künstlers schilderten: 1879 Dans le Rêve, 1882 Á Edgar Poe, 1883 Les Origines, 1885 Hommage à Goya und 1886 Le Nuit. Die drei Alben, die sich mit Flauberts Die Versuchung des heiligen Antonius auseinandersetzen (1888, 1889, 1896) machen etwa ein Viertel seines lithographischen Werks aus.

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