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Gilles

Antoine Watteau

Gilles

Antoine Watteau
  • Datum: c.1718 - c.1719
  • Stilrichtung: Rokkoko
  • Genres: Genremalerei
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 184 x 149 cm
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Pierrot, genannt Gilles (französischer Titel: Pierrot, dit autrefois Gilles) ist der Titel eines Gemäldes des französischen Malers Antoine Watteau (1684–1721), das etwa 1718/1719 entstand. Es zeigt den Clown Pierrot aus der italienischen Commedia dell’arte, der mit einem melancholisch traurigen Gesichtsausdruck vor den anderen eher heiter gestimmten Mitgliedern seiner Schauspielertruppe steht. Das Bild befindet sich im Pariser Louvre, im Gebäudekomplex Sully, in der zweiten Etage, im Saal 36.


Das Gemälde im Hochformat hat die Maße 184,5 × 149 cm und ist in der Technik Öl auf Leinwand ausgeführt.


Es zeigt einen in aufrechter einsamer Pose stehenden Mann in einem Pierrot-Kostüm vor einem Hintergrund, der aus gemalten Zedern, Pinien und Sträuchern besteht und wahrscheinlich eine Theaterkulisse darstellt. Am rechten Bildrand befindet sich eine Herme mit dem Gesicht eines Fauns. Die Figur steht auf einem bühnenartigen Plateau, sodass die im Hintergrund platzierten Personen und ein Esel nur oberhalb der Brust zu sehen sind. Gilles, der Pierrot, steht da wie angewurzelt, mit hängenden Armen und einem melancholischen etwas hilflosen Blick, während seine Schauspielerkollegen an ihm uninteressiert und vitaler sind, anscheinend einer anderen Sphäre angehören und dabei nur den Esel betrachten. In diesen Figuren sind einige bekannte Figuren der Commedia dell’arte wiederzuerkennen, den Dottore, hier ohne Maske, auf dem Esel reitend und den Betrachter verschmitzt lächelnd anblickend, Leandro, Isabella und Il Capitano. Der Blick des Esels mit einem Auge, das ähnlich dunkel wie Gilles’ Augen ist, wirkt intensiv und ernst auf den Betrachter gerichtet.


Watteau befasste sich lange mit dem Thema Theaterkomödianten und ihrem Umfeld und schuf zahlreiche Zeichnungen und Gemälde, die Schauspieler und Szenen aus der Welt des Theaters zeigen. Besonders sein Bild Les Comédiens italiens (um 1720) zeigt eine verwandte Szene, allerdings mit einem eher heiter dreinblickenden Gilles. Es gibt außerdem zeichnerische Vorstudien für das Gesicht dieser Figur. Doch das ältere, rätselhaftere Bild regte immer wieder Kunsthistoriker, aber auch Kulturschaffende dazu an, das Bild zu entschlüsseln und zu interpretieren. Marcel Carné wurde für seinen Film Kinder des Olymp von ihm inspiriert, aber auch Pablo Picasso und Henri Rousseau verwandten das Motiv des Gilles in ihren Arbeiten. Ein weiteres Ölgemälde, das zu dieser Thematik gehört, ist Pierrot content (zufriedener Pierrot), auf dem ebenfalls diese Figur, umgeben von vier weiteren Personen, zu sehen ist. Dieses stammt vermutlich aus dem Jahr 1712 und befindet sich im Museo de arte Thyssen-Bornemisza in Madrid.


Es gab zahllose Versuche, die Geschichte des Bildes zu ergründen, aber sie scheiterten. Bis heute weiß die Forschung nichts über den Auftraggeber, über die Umstände der Entstehung, den Ursprung und die künstlerischen Absichten Watteaus. Bis 1826 wurde es nirgendwo erwähnt. Daher ist die Kunstgeschichte in diesem Fall auf Spekulationen angewiesen.


Der Kunsthistoriker und Watteau-Kenner Donald Posner schreibt, dass Watteau einen Vergleich zwischen der lustigen Figur des Pierrot und des sorgenvollen Menschen dahinter beabsichtigte. Der Kultursoziologe Richard Faber sieht in der Darstellung des Gilles im Bild von 1720 eine Variante des Motivs Ecce homo: Die Komödianten, die ihn umgeben, könnten sagen und auf ihn deuten: (Joh 19,5 EU) Seht diesen Narren, Menschen, (Komödianten-) König!.


Wolfgang Hildesheimer sieht in dem Bild den Pierrot oder Gilles als Opfer jedes Betrachters. Die Figuren im Hintergrund kümmern sich nicht um ihn, ihre eher ernste Aufmerksamkeit gilt ausschließlich dem Esel. Ähnlich wie der von ihm erfundene englische Kunstpsychologe Andrew Marbot (1801–1830) aus seinem Roman Marbot. Eine Biographie kann er sich nur schwer einer Deutung entziehen, die den Pierrot in romantischer seelischer Überfrachtung als schwermütigen Clown auffasst.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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